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Berufsbildungswerke fordern: Nicht auf Kosten von Menschen mit Behinderung sparen

Berufsbildungswerke fordern: Nicht auf Kosten von Menschen mit Behinderung sparen

Anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember appelliert die Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke (BAG BBW) an die Bundesregierung, die Leistungen zur Förderung der Inklusion von jungen Menschen mit Behinderungen trotz der aktuellen Haushaltskrise nicht infrage zu stellen. Dazu erklärt der Vorsitzende der BAG BBW, Tobias Schmidt:

„Die Ankündigungen einzelner Vertreter*innen der Ampelkoalition, Kürzungen im sozialen Bereich zu prüfen, geben Anlass zur Sorge. Vor allem Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Behinderung dürfen nicht ins Spar-Visier der Bundesregierung geraten. Die Bundesagentur für Arbeit, die die Leistungsangebote der Berufsbildungswerke als Einrichtungen zur beruflichen Rehabilitation finanziert, darf nicht Opfer der Kürzungs- und Einsparpolitik werden. Sie muss auch zukünftig den finanziellen Spielraum haben, um die berufliche Rehabilitation von jungen Menschen mit Behinderung sowie die flankierend notwendige Transformationsprozesse in den Berufsbildungswerken sicherzustellen.

Aktuell erhalten bundesweit ca. 16000 Jugendliche Unterstützung beim Start ins Berufsleben. Sie werden angesichts des Arbeitskräftemangels mehr denn je gebraucht. Wenn die Politik die Inklusion auf dem Arbeitsmarkt realisieren möchte, dann braucht es dafür finanzielle Mittel. An der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen darf nicht gespart werden. Die Förderung der beruflichen Teilhabe von jungen Menschen mit Behinderung muss vorrangiges Ziel der Politik sein.“

In der Ev. Stiftung Volmarstein stehen insgesamt 410 Plätze für Leistungen der beruflichen Rehabilitation von jungen Menschen mit Behinderungen zur Verfügung. 100 Plätze davon beziehen sich allein auf Maßnahmen der Berufsvorbereitung. 310 Ausbildungsplätze werden in den Ausbildungsbereichen Agrarwirtschaft, Druck- und Mediengestaltung, Ernährung und Hauswirtschaft, Elektrotechnik, Metalltechnik und im Bereich Wirtschaft und Verwaltung vorgehalten.
Rund 500 Schülerinnen und Schüler können im Werner-Richard-Förderberufskolleg der Evangelischen Stiftung Volmarstein in Vollzeit und Teilzeit beschult werden.
Darüber hinaus beschäftigt die Werkstatt für Menschen mit Behinderung Volmarstein zurzeit 267 Personen mit zum Teil schweren Mehrfachbehinderungen.

Große Feuerübung im Berufsbildungswerk

Große Feuerübung im Berufsbildungswerk

Rund 90 Rettungskräfte aus der gesamten Region probten in der Ev. Stiftung Volmarstein für den Ernstfall

Großalarm im Berufsbildungswerk Volmarstein: mehrere Rauchmelder im Internat Ost in der ersten und zweiten Etage hatten ausgelöst. Die Erkundung der Rettungskräfte ergab, dass es in einer Küche zu einer Verpuffung gekommen war und das insgesamt 12 Personen aus den verrauchten Bereichen zu retten waren.

Zum Glück war dieses Szenario nur Übung. Die rund 90 Einsatzkräften aus Wetter, Gevelsberg und Ennepetal – die meisten arbeiten ehrenamtlich – übten den Ernstfall mit größter Konzentration und einem Großaufgebot. Ganze Bereiche des Lernorts Wohnen wurde mit Rauch vernebelt und Statisten „spielten“ ganz lebensecht die Opfer. 

„Das ist absolut beeindruckend, mit welcher Professionalität dieser Großeinsatz läuft“, so Janna Kwiatek, stellvertretende Leiterin des Lernorts Wohnen im Berufsbildungswerk Volmarstein. Bei interne Brandschutzübungen trainieren Mitarbeitende, Auszubildende und Schüler regelmäßig. „Aber eine solche Übung gibt uns nochmal ein großes Stück Sicherheit. Danke an die vielen Freiwilligen, die für unseren Schutz sorgen “, betonte sie.

Bei der sehr realitätsnahen Übung veranlasste der Einsatzleiter sofort eine Alarmstufenerhöhung und es wurde ein weiterer Löschzug alarmiert. Dieser wurde aufgrund der Alarmübung durch den Löschzug II der Feuerwehr Gevelsberg gestellt. Weiterhin wurde gleichzeitig das Alarmstichwort „MANV 10“ durch die Kreisleitstelle ausgelöst.

Die landesweiten MANV-Stichworte für die Einsatzplanung und Erstalarmierung richten sich nach der Anzahl der vermuteten verletzten oder erkrankten Personen bzw. der Alarmierungsstufe. Dabei steht „MANV“ für „Massenanfall von Verletzten“, die Zahl für die angenommene Anzahl an Verletzten.

Die Personen auf den Balkonen wurden über zwei Drehleitern der Feuerwehr Wetter (Ruhr) gerettet und anschließend durch die Einsatzkräfte der sog. „Patientenablage“ in der Eingangshalle übergeben. Hier wurden die Statisten durch den leitenden Notarzt gesichtet und in verschiedene Kategorien eingestuft. Durch mehrere Trupps unter Atemschutz wurden weitere Personen über den Treppenraum gerettet und ebenfalls der Patientenablage übergeben. Nach der Sichtung und Einstufung der Personen in der Patientenablage wurden diese durch den Rettungsdienst in die Ladezone verbracht und von dort aus mit Rettungsmitteln in das fingierte Krankenhaus (die Turnhalle des Berufsbildungswerkes) transportiert. Nach den Rettungsmaßnahmen wurden die betroffenen Bereiche belüftet.

Die „Statisten“ wurden durch realistische Unfalldarsteller des DRK und der DLRG dargestellt und realitätsnah geschminkt. Ebenso waren Mitarbeiter der Evangelischen Stiftung Volmarstein hierfür eingebunden, um die Besonderheiten der Bewohnerschaft darzustellen.

Axel Peitz, leitende Arbeitssicherheitsfachkraft der Stiftung, arbeitet bei der langen Planung der Großübung eng mit den Rettungskräften zusammen. Während der Übung vor Ort stand der Brandschutzbeauftragte dem Rettungsteam zur Verfügung. Er bedankte sich im Namen der Stiftung Volmarstein bei den Löschgruppen Volmarstein, Grundschöttel, Gevelsberg LZ2, dem Rettungsdienst des EN Kreises, dem DRK, dem DLRG, dem Orga Team um Torsten Duhme, Sebastian Brandt, Kevin Capp, Kai Pohl, Alexander Stegemann, der Wehrführung Wetter und dem Rettungsdienst Hagen für die engagierte Teilnahme und den stetigen ehrenamtlichen Einsatz für die Bewohnerinnen und Bewohner.

Zahlreiche Beobachter (Personal der Feuerwehr Wetter (Ruhr), der Feuerwehr Gevelsberg, der Kreisbrandmeister Dennis Wichert sowie der Abteilung Rettungsdienst des Ennepe-Ruhr-Kreises) schauten dem Übungsgeschehen zu und notierten eventuell auftretende Fehler oder Verbesserungsmöglichkeiten.

Ein erstes Resümee nach der Übung zogen Thorsten Duhme (Einsatzleiter der Feuerwehr Wetter (Ruhr) und Übungsvorbereiter) sowie Thomas Knutzen (Abteilung Rettungsdienst Ennepe-Ruhr-Kreis). Beide waren sehr zufrieden mit dem Ablauf der Übung und konnten viele Verbesserungsvorschläge mitnehmen.

Weiterhin dankt Thomas Knutzen dem Notfallsanitäter Lehrgang der Berufsfachschule für Rettungsdienst der Stadt Hagen für die Unterstützung mit einer überörtlichen Rettungsdienst Komponente. Es hat sich gezeigt, dass auch die überörtliche Zusammenarbeit jederzeit gut funktioniert. Die Bindung der alarmierten Einsatzmittel konnte durch zusätzlich besetzte Fahrzeuge der Hilfsorganisationen in Witten und Schwelm kompensiert werden. Sodass der Rettungsdienst jederzeit gewohnt einsatzbereit geblieben ist. Auch diesen Kräften gilt der Dank der Übungsleitung Rettungsdienst.

Kreisbrandmeister Dennis Wichert dankte den rund 90 Einsatzkräften für die Durchführung dieser Übung und natürlich der Evangelischen Stiftung Volmarstein für die zur Verfügungstellung dieser Übungsmöglichkeit. 

Die Teilnehmenden dieser Übung danken dem Planungsteam für die Ausarbeitung dieser Übung. Die ersten Überlegungen dazu begannen Anfang des Jahres. Ein ganz großes Dankeschön geht auch an die Evangelische Stiftung Volmarstein das dieses Objekt beübt werden durfte. Während der ganzen Planung und auch während der Übung stand der Brandschutzbeauftragte der Evangelischen Stiftung Volmarstein, Axel Peitz, den Einsatzkräften Rede und Antwort. 

Die gesamte Übungsleitung dankt auch noch den Mitarbeitern der Kreisleitstelle in Schwelm für die komplette Unterstützung während der laufenden Übung.

Fotos: Die Brandschutzübung war realitätsnah: Statisten mit geschminkten Verletzungen spielten die Opfer und schrieben um Hilfe, Sirenen tönten laut durch Haus und die Verneblung der Wohnbereiche beeindruckte die Beobachter.

Großes Interesse am Berufserkundungstag

Großes Interesse am Berufserkundungstag

Berufsbildungswerk der Ev. Stiftung Volmarstein lud ein zum Infotag

„Ich möchte vielleicht mal in der Hauswirtschaft arbeiten“, erklärt John-Luca. Der 15-jährige Schüler, der die 8. Klasse der Oberlinschule besucht, informierte sich beim Berufserkundungstag im Berufsbildungswerk und im Werner-Richard-Berufskolleg in der Ev. Stiftung Volmarstein. Bei Führungen, Vorträgen und an Informations- und Mitmach-Ständen erfuhren über 100 Schüler und Schülerinnen Wissenswertes über die aktuellen Bildungsangebote des Berufskollegs. Darunter Schulen aus dem ganzen Ruhrgebiet, Westfalen und dem Rheinland bis nach Bonn.

Das Berufsbildungswerk hält über 35 Ausbildungsberufe vor, die sich speziell an junge Menschen mit beruflichem Rehabilitationsbedarf wenden. Auszubildende und Mitarbeitende gaben vor Ort in der Gärtnerei, dem Metall- und Elektrobereich oder in der Druckerei und der Mediengestaltung Einblicke in ihre Arbeit. Auch die Klassenräume des Werner-Richard-Berufskollegs und die Wohnräume im Lernorts Wohnen waren für die Schulklassen der Förderschulen und für viele weitere Interessent*innen geöffnet. Der Freizeitbereich, die Therapiedienste und die Rehamedizin waren mit Vorträgen oder Infoständen vertreten. So kamen die Jugendlichen z.B. beim Schrauben an einem alten Motorrad mit den Mitarbeitenden ins Gespräch.

Foto: John-Luca S. informierte sich bei Ernst Schumacher (stellv. Schulleiter Werner-Richard Berufskolleg) über verschiedene Schulabschlüsse

Fachtagung in Berlin

Fachtagung in Berlin

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte als Vertrauensperson und im Namen der Teilnehmenden Vertretung herzlich Danke sagen. Gestern fand die Fachtagung „Die Arbeit der Teilnehmenden-Vertretungen und Vertrauenspersonen in den Berufsbildungswerken“ Regionalen Netzwerktreffen Mittelverbund statt. Diese Veranstaltung war ein großer Erfolg, und ich bin dankbar für das Engagement und die wertvollen Beiträge.


Ein besonderer Dank gilt Frau Pilz und Frau Beland, unseren geschätzten Helferinnen. Ihre unermüdliche Unterstützung und Organisation im Vorfeld und während der Tagung haben maßgeblich dazu beigetragen, dass alles reibungslos verlief.


Auch ein Dank an Frau Kwiatek, die unsere Gäste herzlichst begrüßt hat.


Während der Tagung haben wir nicht nur wichtige Themen diskutiert und Wissen ausgetauscht, sondern auch wertvolle Beziehungen und Netzwerke aufgebaut. Diese werden zweifellos dazu beitragen, die Arbeit der Teilnehmenden-Vertretung und Vertrauenspersonen in den Berufsbildungswerken weiter zu stärken.
Wir freuen uns bereits auf zukünftige Treffen und Tagungen, bei denen wir unsere Arbeit fortsetzen können.

Mit herzlichen Grüßen

Andreas Erhardt

Vertrauensperson der Teilnehmenden Vertretung

Foto: Frau Birgit Holzhausen (VP Waiblingen), Frau Tanja Ergin (Geschäftsführung BAG BBW). Herr Roman Hanle (Fachausschuss TNV BAG BBW), Frau Angelika Glöckner (SPD), Frau Corinna Rüffer (Bündnis 90/ Die Grünen), Herr Andreas Erhardt (VP Volmarstein), Herr Jens Beeck (FDP), Herr Christoph Herzog (VP Leipzig)
Vordere Reihe: Herr Dylan Böse (TNV Volmarstein), Herr Lukas Friese (TNV Leipzig), Frau Teresa Kütemann (TNV Waiblingen), Herr Tobias Schmidt (Vorstandsvorsitzender BAG BBW)

Inklusiver Berufsinfotag

Inklusiver Berufsinfotag

In der SIHK Hagen fand der Berufsinfotag für Schülerinnen mit Unterstützungsbedarf statt. Die Ev. Stiftung Volmarstein war dort mit der Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) und dem Berufsbildungswerk sowie dem Werner-Richard-Berufskolleg vertreten. Rund 300 Schülerinnen aus Förderschulen und Schulen des Gemeinsamen Lernens nutzten die Gelegenheit, sich zu informieren.

Diana Roothaer und Dominic Krämer vom Berufsbildungswerk Volmarstein gaben Einblicke in die berufsvorbereitende Maßnahme, in der gemeinsam mit den jungen Menschen eine berufliche Perspektive entwickelt wird. Einblick in ihre Ausbildung gaben Azubis des Fachbereichs Metall: Emre Can Gül, David Frohn und Leon Drake beschrifteten per Laser Flaschenöffner und versahen diese auf Wunsch der begeisterten Besucher*innen mit deren Namen oder Initialen. Selbstverständlich durften die beschrifteten Metallstücke dann behalten werden. Ernst Schumacher, stellvertretender Schulleiter des Werner Richard-Berufskollegs, informierte über mögliche schulische Angebote der Förderberufskollegs.

Martina Böllhoff, Mitarbeiterin der WfbM, sowie ein Team vom Sozialen Dienst informierten über die verschiedenen Arbeitsbereiche, die in der Werkstatt möglich sind. Sie stellten den interessierten Schüler*innen einige Eigenproduktionen und Produktionsarbeiten vor, wie z. B. Grußkarten und Kabel, die mit Lüsterklemmen verbunden werden.

„Diese Veranstaltung bietet viele Chancen“, waren sich Dominic Krämer, Diana Roothaer und Ernst Schumacher einig. „Wir hatten viele interessierte Schülerinnen und Schüler am Stand, die von den zahlreichen nicht-inklusiven Berufsinformationsveranstaltungen nicht wirklich profitieren. Diese Veranstaltung hingegen ist genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten und bietet vielfältige Informationen und Beratung“, so Diana Roothaer. „Zudem haben wir hier die Möglichkeit, uns mit Kooperationspartnern zu vernetzen und Praktikumsplätze für die Schülerinnen zu gewinnen. Nach den Schülerinnen der Förderschulen aus der Region kamen am frühen Abend die Eltern, informierten sich und stellten den Expert*innen viele Fragen zur möglichen Zukunft ihrer Kinder.

Berufsbildungswerk begrüßt neue Azubis

Berufsbildungswerk begrüßt neue Azubis

48 junge Erwachsene starten ins Berufsleben.

Sie sind auf dem Weg zum Kaufmann für E-Commerce, Technischen Produktdesigner, Elektroniker, Fachlageristen, Gärtner, Hauswirtschafter oder Mediengestalter. Voller Erwartung auf die kommenden drei bis dreieinhalb Jahre begannen 48 junge Menschen ihre Ausbildung am Berufsbildungswerk der Evangelischen Stiftung Volmarstein.

Alle Auszubildenden im Berufsbildungswerk streben einen Abschluss bei der Industrie- und Handelskammer oder der Landwirtschaftskammer an, um dann als Fachkräfte auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig zu werden. „Für junge Menschen mit Behinderungen ist der Weg steiler, als für andere Azubis“, weiß Ausbildungsleiter Roland Kompalka. Daher erhalten Sie im Volmarsteiner Berufsbildungswerk auch neben der praktischen Ausbildung eine enge pädagogische, psychologische und medizinische Begleitung.

Ein weiterer wichtiger Baustein sind Praktika in externen Betrieben. Die Nähe zu Betrieben auf dem ersten Arbeitsmarkt ist für die Auszubildenden ein sehr wichtiger Faktor. Teilweise sind unsere Auszubildenden bis zu sechs Monate und auch länger in Kooperationsbetrieben. Dort werden sie praktisch ausgebildet und sammeln wichtige Erfahrungen für das zukünftige Berufsleben. „Oft werden hier wichtige Kontakte für die Zukunft geknüpft“, weiß Roland Kompalka. Zurzeit sind im Berufsbildungswerk 220 Auszubildende und 90 junge Menschen in der Berufsvorbereitung oder Eignungsabklärung. Insgesamt 35 Berufe stehen zur Auswahl.

Der theoretische Unterricht läuft im angrenzenden Werner-Richard-Berufskolleg. Neben den neuen Auszubildenden begrüßte Schulleiter Christof Hofmann 57 neue Schüler*innen, die in Vollzeit ihren Schulabschluss machen.