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Kreuzweg im Schuhkarton

Kreuzweg im Schuhkarton

Eine ganz besondere Darstellung der biblischen Ostergeschichte haben Schüler*innen des Werner-Richard-Berufskollegs und Auszubildende des Berufsbildungswerks geschaffen: Gemeinsam mit Seelsorgerin Katrin Gerlach gestalteten sie den Kreuzweg in 12 Schuhkartons. „Von den Püppchen bis zum letzten Pinselstrich haben wir alles selbst gemacht“, berichtetet der Auszubildende Dominik Adam mit Stolz über die Arbeit der jungen Leute.

Bei der Vorbereitung auf die kreative Arbeit beschäftigten die jungen Erwachsenen sich intensiv mit den verschiedenen Themen der dargestellten Ostergeschichte. Durch Rollenspiele oder Gruppenarbeiten diskutiert und reflektierten sie Themen wie Verrat, Solidarität, Nächstenliebe und den Dienst an anderen, Einsamkeit und Angst. „Die Themen sind keinesfalls veraltet,“ betonte Katrin Gerlach.

Die Kartons wurden mit tollen Ideen und Kreativität bis in Detail gestaltet. Dabei entwickelten die jungen Menschen ganz eigene Ideen: Der Verrat von Judas erinnerte eine Gruppe an den „Verrat“ von Manuel Neuer. Der wurde beim Wechsel vom FC Schalke 04 zum FC Bayern München von Fans auch als „Verräter“ beschimpft. Ein Bild mit Fans und einem entsprechenden Transparent bildet die Rückwand des Schuhkartons. Bei der Szene mit den Hohenpriestern fällt der Prunk in der Gestaltung auf. Und wer genau hinschaut: Es gibt – über die Darstellung der biblischen Geschichte hinaus – auch eine Hohepriesterin.

Drei Auszubildende der Hauswirtschaft stellten insgesamt 68 kleine Püppchen aus Pfeifenputzern, Holzkugeln und Stoffen her. Bis ins kleinste Detail gestalteten Micky Valentino, Dominik Adam und Mark Gosdzik die individuellen Figuren. Es gab sogar Schnittmuster. Mal ist z.B. grobe Arbeitskleidung mit einer bunten Schürze zu sehen, mal Helme oder glitzernder Schmuck und besondere Ziernähte. Diversität und Vielfalt sind in allen 12 Kartons zu finden. So gibt es auch eine Kriegerin – mit Blumen im Haar.

Und bei der Szene, als Jesus nach der Auferstehung einigen Jüngern erscheint, hat Micky Valentino diesen als Freddy Mercury dargestellt – übrigens mit der gleichen coolen knallgeben Jacke, die auch Micky Valentino trägt. „Mit verschiedenen Ideen wollten wir den Nerv von jungen Leuten treffen“, sagt der 22-Jährige.

Zunächst war die Ausstellung im Foyer des Berufsbildungswerks zu sehen. Lehrkräfte und Ausbilder*innen besuchten mit den jungen Erwachsenen den besonderen Kreuzweg und thematisierten so die Kar- und Ostertage auf ganz besondere Weise.

Vom 26.03. – 09.04. können alle Interessierten den Kreuzweg im Schuhkarton im Foyer der Klinik Volmarstein besichtigen.

Foto oben v. li.: Dominik Adam, Micky Valentino und Mark Gosdzik (Auszubildende der Hauswirtschaft) bei der Gestaltung eines Schuhkartons.

Ein neuer Gedenkort für Verstorbene

Ein neuer Gedenkort für Verstorbene

Glücksspirale unterstützt die Trauerkultur in der Ev. Stiftung Volmarstein

„Wenn Auszubildende, Schülerinnen, Schüler oder Mitarbeitende und ehemalige Mitarbeitende versterben, steht die Zeit still“, weiß Katrin Gerlach. Die Seelsorgerin spendet in solchen Momenten den Menschen im Berufsbildungswerk und im Werner-Richard-Berufskolleg Trost. Eine Gedenkandacht, Gebete, eine Kerze anzünden oder etwas in ein Erinnerungsbuch schreiben hilft, mit dem Unfassbaren umzugehen.

Ania Osthoff, Religionslehrerin am Volmarsteiner Berufskolleg, hatte mit weiteren Kolleginnen und Kollegen den Wunsch, zusätzlich einen Gedenkort für die Verstorbenen zu schaffen – einen Ort der Erinnerung und Ruhe. In Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbereichen „Garten- und Landschaftsbau“, „Technisches Produktdesign“ und „Metallverarbeitung“ wurde aus dem Wunsch Wirklichkeit, ein Geldbetrag stand in Aussicht und die Planung konnte beginnen.

„Ich habe mitbekommen, wie ein Teilnehmer gestorben ist. Wir haben eine Kerze angemacht. Jetzt seinen Namen auf eine Plakette zu gravieren und den Namen zu lesen ist schön“, so Tobias Radtke, Auszubildender im Garten- und Landschaftsbau beim ersten Spatenstich für einen neuen zentralen Gedenkort. Neben dem Berufskolleg entsteht ein kreisrund gepflasterter Bereich, zu dem ein barrierefreier, gewundener Pfad führt. Mit Sitzbänken und von Hecken und Sträuchern geschützt, lädt ein zum Verweilen. Zentrales Element sind mehrere Stelen, an denen die Namen der Verstorbenen auf kleinen Plaketten angebracht werden können. So entsteht auch ein Rückzugsraum für kleinere Gruppen, an dem beispielsweise auch Religionsunterricht abgehalten werden kann.

Am Berufsbildungswerk Volmarstein und dem Werner-Richard-Berufskolleg machen junge Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder Autismus-Spektrum-Störungen eine Berufsausbildung oder besuchen die Berufsschule. Bei einigen Krankheitsbildern ist die Lebenserwartung stark einschränkt. Daher kommt es immer wieder vor, dass junge Erwachsene während ihrer Zeit dort versterben. Für ihre Mitschüler*innen und auch für Mitarbeitende ist es nicht leicht, damit umzugehen.

Die Kosten für den neuen Gedenkort trägt zum großen Teil die Glücksspirale. Den Rest haben die Schülerinnen und Schüler und die Mitarbeitenden gemeinsam über Spenden zusammengetragen. So machen sie den Ort zu ihrem eigenen, zu dem sie einen Teil beigetragen

Resolution der Evangelischen Stiftung Volmarstein

Resolution der Evangelischen Stiftung Volmarstein

„Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus haben keinen Platz in einer demokratischen Gesellschaft und auch nicht in der Evangelischen Stiftung Volmarstein“, betont Markus Bachmann, Vorstand der Stiftung. „Wir stehen für Offenheit und Vielfalt und leben diese in der täglichen Arbeit.“

Die mehr als 4400 Mitarbeitenden der Evangelischen Stiftung haben unterschiedliche kulturelle Wurzeln mit und ohne Migrationshintergrund. Sie bringen ihre Kompetenz und ihr Fachwissen täglich mit viel Engagement für die Menschen mit differenziertem Unterstützungsbedarf ein. In unserer Bildungsakademie bilden wir Fachkräfte aus mehr als 42 Ländern aus.

Die Menschen, die durch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Einrichtungen begleitet, beraten und unterstützt werden, kommen aus der Mitte unserer vielfältigen internationalen Gesellschaft.

Wir setzen uns für die Würde des Menschen ein und positionieren uns eindeutig gegen Rechtsextremismus.

Lebendiger Adventskalender im BBW

Lebendiger Adventskalender im BBW

Ein „Türchen“ öffnet sich jeden Werktag im Berufsbildungswerk der Ev. Stiftung Volmarstein. Für einen lebendigen Adventskalender haben sich Auszubildende und Schüler/innen des benachbarten Werner-Richard-Berufskollegs tolle Sachen ausgedacht.

So gab es zum Beispiel gleich am ersten Tag für alle einen Papier-Adventskalender, selbst hergestellt von angehenden Mediengestalterinnen. Die Gärtnerei verteilte Mistelzweige und zum Adventssingen kamen die Kinder der Kita Bullerbü. Eine tolle Einstimmung auf das Weihnachtsfest, die bei den jungen Menschen super ankommt.

Berufsbildungswerke fordern: Nicht auf Kosten von Menschen mit Behinderung sparen

Berufsbildungswerke fordern: Nicht auf Kosten von Menschen mit Behinderung sparen

Anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember appelliert die Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke (BAG BBW) an die Bundesregierung, die Leistungen zur Förderung der Inklusion von jungen Menschen mit Behinderungen trotz der aktuellen Haushaltskrise nicht infrage zu stellen. Dazu erklärt der Vorsitzende der BAG BBW, Tobias Schmidt:

„Die Ankündigungen einzelner Vertreter*innen der Ampelkoalition, Kürzungen im sozialen Bereich zu prüfen, geben Anlass zur Sorge. Vor allem Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Behinderung dürfen nicht ins Spar-Visier der Bundesregierung geraten. Die Bundesagentur für Arbeit, die die Leistungsangebote der Berufsbildungswerke als Einrichtungen zur beruflichen Rehabilitation finanziert, darf nicht Opfer der Kürzungs- und Einsparpolitik werden. Sie muss auch zukünftig den finanziellen Spielraum haben, um die berufliche Rehabilitation von jungen Menschen mit Behinderung sowie die flankierend notwendige Transformationsprozesse in den Berufsbildungswerken sicherzustellen.

Aktuell erhalten bundesweit ca. 16000 Jugendliche Unterstützung beim Start ins Berufsleben. Sie werden angesichts des Arbeitskräftemangels mehr denn je gebraucht. Wenn die Politik die Inklusion auf dem Arbeitsmarkt realisieren möchte, dann braucht es dafür finanzielle Mittel. An der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen darf nicht gespart werden. Die Förderung der beruflichen Teilhabe von jungen Menschen mit Behinderung muss vorrangiges Ziel der Politik sein.“

In der Ev. Stiftung Volmarstein stehen insgesamt 410 Plätze für Leistungen der beruflichen Rehabilitation von jungen Menschen mit Behinderungen zur Verfügung. 100 Plätze davon beziehen sich allein auf Maßnahmen der Berufsvorbereitung. 310 Ausbildungsplätze werden in den Ausbildungsbereichen Agrarwirtschaft, Druck- und Mediengestaltung, Ernährung und Hauswirtschaft, Elektrotechnik, Metalltechnik und im Bereich Wirtschaft und Verwaltung vorgehalten.
Rund 500 Schülerinnen und Schüler können im Werner-Richard-Förderberufskolleg der Evangelischen Stiftung Volmarstein in Vollzeit und Teilzeit beschult werden.
Darüber hinaus beschäftigt die Werkstatt für Menschen mit Behinderung Volmarstein zurzeit 267 Personen mit zum Teil schweren Mehrfachbehinderungen.

Große Feuerübung im Berufsbildungswerk

Große Feuerübung im Berufsbildungswerk

Rund 90 Rettungskräfte aus der gesamten Region probten in der Ev. Stiftung Volmarstein für den Ernstfall

Großalarm im Berufsbildungswerk Volmarstein: mehrere Rauchmelder im Internat Ost in der ersten und zweiten Etage hatten ausgelöst. Die Erkundung der Rettungskräfte ergab, dass es in einer Küche zu einer Verpuffung gekommen war und das insgesamt 12 Personen aus den verrauchten Bereichen zu retten waren.

Zum Glück war dieses Szenario nur Übung. Die rund 90 Einsatzkräften aus Wetter, Gevelsberg und Ennepetal – die meisten arbeiten ehrenamtlich – übten den Ernstfall mit größter Konzentration und einem Großaufgebot. Ganze Bereiche des Lernorts Wohnen wurde mit Rauch vernebelt und Statisten „spielten“ ganz lebensecht die Opfer. 

„Das ist absolut beeindruckend, mit welcher Professionalität dieser Großeinsatz läuft“, so Janna Kwiatek, stellvertretende Leiterin des Lernorts Wohnen im Berufsbildungswerk Volmarstein. Bei interne Brandschutzübungen trainieren Mitarbeitende, Auszubildende und Schüler regelmäßig. „Aber eine solche Übung gibt uns nochmal ein großes Stück Sicherheit. Danke an die vielen Freiwilligen, die für unseren Schutz sorgen “, betonte sie.

Bei der sehr realitätsnahen Übung veranlasste der Einsatzleiter sofort eine Alarmstufenerhöhung und es wurde ein weiterer Löschzug alarmiert. Dieser wurde aufgrund der Alarmübung durch den Löschzug II der Feuerwehr Gevelsberg gestellt. Weiterhin wurde gleichzeitig das Alarmstichwort „MANV 10“ durch die Kreisleitstelle ausgelöst.

Die landesweiten MANV-Stichworte für die Einsatzplanung und Erstalarmierung richten sich nach der Anzahl der vermuteten verletzten oder erkrankten Personen bzw. der Alarmierungsstufe. Dabei steht „MANV“ für „Massenanfall von Verletzten“, die Zahl für die angenommene Anzahl an Verletzten.

Die Personen auf den Balkonen wurden über zwei Drehleitern der Feuerwehr Wetter (Ruhr) gerettet und anschließend durch die Einsatzkräfte der sog. „Patientenablage“ in der Eingangshalle übergeben. Hier wurden die Statisten durch den leitenden Notarzt gesichtet und in verschiedene Kategorien eingestuft. Durch mehrere Trupps unter Atemschutz wurden weitere Personen über den Treppenraum gerettet und ebenfalls der Patientenablage übergeben. Nach der Sichtung und Einstufung der Personen in der Patientenablage wurden diese durch den Rettungsdienst in die Ladezone verbracht und von dort aus mit Rettungsmitteln in das fingierte Krankenhaus (die Turnhalle des Berufsbildungswerkes) transportiert. Nach den Rettungsmaßnahmen wurden die betroffenen Bereiche belüftet.

Die „Statisten“ wurden durch realistische Unfalldarsteller des DRK und der DLRG dargestellt und realitätsnah geschminkt. Ebenso waren Mitarbeiter der Evangelischen Stiftung Volmarstein hierfür eingebunden, um die Besonderheiten der Bewohnerschaft darzustellen.

Axel Peitz, leitende Arbeitssicherheitsfachkraft der Stiftung, arbeitet bei der langen Planung der Großübung eng mit den Rettungskräften zusammen. Während der Übung vor Ort stand der Brandschutzbeauftragte dem Rettungsteam zur Verfügung. Er bedankte sich im Namen der Stiftung Volmarstein bei den Löschgruppen Volmarstein, Grundschöttel, Gevelsberg LZ2, dem Rettungsdienst des EN Kreises, dem DRK, dem DLRG, dem Orga Team um Torsten Duhme, Sebastian Brandt, Kevin Capp, Kai Pohl, Alexander Stegemann, der Wehrführung Wetter und dem Rettungsdienst Hagen für die engagierte Teilnahme und den stetigen ehrenamtlichen Einsatz für die Bewohnerinnen und Bewohner.

Zahlreiche Beobachter (Personal der Feuerwehr Wetter (Ruhr), der Feuerwehr Gevelsberg, der Kreisbrandmeister Dennis Wichert sowie der Abteilung Rettungsdienst des Ennepe-Ruhr-Kreises) schauten dem Übungsgeschehen zu und notierten eventuell auftretende Fehler oder Verbesserungsmöglichkeiten.

Ein erstes Resümee nach der Übung zogen Thorsten Duhme (Einsatzleiter der Feuerwehr Wetter (Ruhr) und Übungsvorbereiter) sowie Thomas Knutzen (Abteilung Rettungsdienst Ennepe-Ruhr-Kreis). Beide waren sehr zufrieden mit dem Ablauf der Übung und konnten viele Verbesserungsvorschläge mitnehmen.

Weiterhin dankt Thomas Knutzen dem Notfallsanitäter Lehrgang der Berufsfachschule für Rettungsdienst der Stadt Hagen für die Unterstützung mit einer überörtlichen Rettungsdienst Komponente. Es hat sich gezeigt, dass auch die überörtliche Zusammenarbeit jederzeit gut funktioniert. Die Bindung der alarmierten Einsatzmittel konnte durch zusätzlich besetzte Fahrzeuge der Hilfsorganisationen in Witten und Schwelm kompensiert werden. Sodass der Rettungsdienst jederzeit gewohnt einsatzbereit geblieben ist. Auch diesen Kräften gilt der Dank der Übungsleitung Rettungsdienst.

Kreisbrandmeister Dennis Wichert dankte den rund 90 Einsatzkräften für die Durchführung dieser Übung und natürlich der Evangelischen Stiftung Volmarstein für die zur Verfügungstellung dieser Übungsmöglichkeit. 

Die Teilnehmenden dieser Übung danken dem Planungsteam für die Ausarbeitung dieser Übung. Die ersten Überlegungen dazu begannen Anfang des Jahres. Ein ganz großes Dankeschön geht auch an die Evangelische Stiftung Volmarstein das dieses Objekt beübt werden durfte. Während der ganzen Planung und auch während der Übung stand der Brandschutzbeauftragte der Evangelischen Stiftung Volmarstein, Axel Peitz, den Einsatzkräften Rede und Antwort. 

Die gesamte Übungsleitung dankt auch noch den Mitarbeitern der Kreisleitstelle in Schwelm für die komplette Unterstützung während der laufenden Übung.

Fotos: Die Brandschutzübung war realitätsnah: Statisten mit geschminkten Verletzungen spielten die Opfer und schrieben um Hilfe, Sirenen tönten laut durch Haus und die Verneblung der Wohnbereiche beeindruckte die Beobachter.