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Rund 90 Rettungskräfte aus der gesamten Region probten in der Ev. Stiftung Volmarstein für den Ernstfall

Großalarm im Berufsbildungswerk Volmarstein: mehrere Rauchmelder im Internat Ost in der ersten und zweiten Etage hatten ausgelöst. Die Erkundung der Rettungskräfte ergab, dass es in einer Küche zu einer Verpuffung gekommen war und das insgesamt 12 Personen aus den verrauchten Bereichen zu retten waren.

Zum Glück war dieses Szenario nur Übung. Die rund 90 Einsatzkräften aus Wetter, Gevelsberg und Ennepetal – die meisten arbeiten ehrenamtlich – übten den Ernstfall mit größter Konzentration und einem Großaufgebot. Ganze Bereiche des Lernorts Wohnen wurde mit Rauch vernebelt und Statisten „spielten“ ganz lebensecht die Opfer. 

„Das ist absolut beeindruckend, mit welcher Professionalität dieser Großeinsatz läuft“, so Janna Kwiatek, stellvertretende Leiterin des Lernorts Wohnen im Berufsbildungswerk Volmarstein. Bei interne Brandschutzübungen trainieren Mitarbeitende, Auszubildende und Schüler regelmäßig. „Aber eine solche Übung gibt uns nochmal ein großes Stück Sicherheit. Danke an die vielen Freiwilligen, die für unseren Schutz sorgen “, betonte sie.

Bei der sehr realitätsnahen Übung veranlasste der Einsatzleiter sofort eine Alarmstufenerhöhung und es wurde ein weiterer Löschzug alarmiert. Dieser wurde aufgrund der Alarmübung durch den Löschzug II der Feuerwehr Gevelsberg gestellt. Weiterhin wurde gleichzeitig das Alarmstichwort „MANV 10“ durch die Kreisleitstelle ausgelöst.

Die landesweiten MANV-Stichworte für die Einsatzplanung und Erstalarmierung richten sich nach der Anzahl der vermuteten verletzten oder erkrankten Personen bzw. der Alarmierungsstufe. Dabei steht „MANV“ für „Massenanfall von Verletzten“, die Zahl für die angenommene Anzahl an Verletzten.

Die Personen auf den Balkonen wurden über zwei Drehleitern der Feuerwehr Wetter (Ruhr) gerettet und anschließend durch die Einsatzkräfte der sog. „Patientenablage“ in der Eingangshalle übergeben. Hier wurden die Statisten durch den leitenden Notarzt gesichtet und in verschiedene Kategorien eingestuft. Durch mehrere Trupps unter Atemschutz wurden weitere Personen über den Treppenraum gerettet und ebenfalls der Patientenablage übergeben. Nach der Sichtung und Einstufung der Personen in der Patientenablage wurden diese durch den Rettungsdienst in die Ladezone verbracht und von dort aus mit Rettungsmitteln in das fingierte Krankenhaus (die Turnhalle des Berufsbildungswerkes) transportiert. Nach den Rettungsmaßnahmen wurden die betroffenen Bereiche belüftet.

Die „Statisten“ wurden durch realistische Unfalldarsteller des DRK und der DLRG dargestellt und realitätsnah geschminkt. Ebenso waren Mitarbeiter der Evangelischen Stiftung Volmarstein hierfür eingebunden, um die Besonderheiten der Bewohnerschaft darzustellen.

Axel Peitz, leitende Arbeitssicherheitsfachkraft der Stiftung, arbeitet bei der langen Planung der Großübung eng mit den Rettungskräften zusammen. Während der Übung vor Ort stand der Brandschutzbeauftragte dem Rettungsteam zur Verfügung. Er bedankte sich im Namen der Stiftung Volmarstein bei den Löschgruppen Volmarstein, Grundschöttel, Gevelsberg LZ2, dem Rettungsdienst des EN Kreises, dem DRK, dem DLRG, dem Orga Team um Torsten Duhme, Sebastian Brandt, Kevin Capp, Kai Pohl, Alexander Stegemann, der Wehrführung Wetter und dem Rettungsdienst Hagen für die engagierte Teilnahme und den stetigen ehrenamtlichen Einsatz für die Bewohnerinnen und Bewohner.

Zahlreiche Beobachter (Personal der Feuerwehr Wetter (Ruhr), der Feuerwehr Gevelsberg, der Kreisbrandmeister Dennis Wichert sowie der Abteilung Rettungsdienst des Ennepe-Ruhr-Kreises) schauten dem Übungsgeschehen zu und notierten eventuell auftretende Fehler oder Verbesserungsmöglichkeiten.

Ein erstes Resümee nach der Übung zogen Thorsten Duhme (Einsatzleiter der Feuerwehr Wetter (Ruhr) und Übungsvorbereiter) sowie Thomas Knutzen (Abteilung Rettungsdienst Ennepe-Ruhr-Kreis). Beide waren sehr zufrieden mit dem Ablauf der Übung und konnten viele Verbesserungsvorschläge mitnehmen.

Weiterhin dankt Thomas Knutzen dem Notfallsanitäter Lehrgang der Berufsfachschule für Rettungsdienst der Stadt Hagen für die Unterstützung mit einer überörtlichen Rettungsdienst Komponente. Es hat sich gezeigt, dass auch die überörtliche Zusammenarbeit jederzeit gut funktioniert. Die Bindung der alarmierten Einsatzmittel konnte durch zusätzlich besetzte Fahrzeuge der Hilfsorganisationen in Witten und Schwelm kompensiert werden. Sodass der Rettungsdienst jederzeit gewohnt einsatzbereit geblieben ist. Auch diesen Kräften gilt der Dank der Übungsleitung Rettungsdienst.

Kreisbrandmeister Dennis Wichert dankte den rund 90 Einsatzkräften für die Durchführung dieser Übung und natürlich der Evangelischen Stiftung Volmarstein für die zur Verfügungstellung dieser Übungsmöglichkeit. 

Die Teilnehmenden dieser Übung danken dem Planungsteam für die Ausarbeitung dieser Übung. Die ersten Überlegungen dazu begannen Anfang des Jahres. Ein ganz großes Dankeschön geht auch an die Evangelische Stiftung Volmarstein das dieses Objekt beübt werden durfte. Während der ganzen Planung und auch während der Übung stand der Brandschutzbeauftragte der Evangelischen Stiftung Volmarstein, Axel Peitz, den Einsatzkräften Rede und Antwort. 

Die gesamte Übungsleitung dankt auch noch den Mitarbeitern der Kreisleitstelle in Schwelm für die komplette Unterstützung während der laufenden Übung.

Fotos: Die Brandschutzübung war realitätsnah: Statisten mit geschminkten Verletzungen spielten die Opfer und schrieben um Hilfe, Sirenen tönten laut durch Haus und die Verneblung der Wohnbereiche beeindruckte die Beobachter.