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Tolles Miteinander beim Rollstuhlbasketball-Turnier

Tolles Miteinander beim Rollstuhlbasketball-Turnier

Packende Zweikämpfe und präzise Würfe gab es beim Rollstuhlbasketballturnier im Berufsbildungswerk (BBW) der Evangelischen Stiftung Volmarstein zu sehen. Sieben Mannschaften lieferten sich spannende Spiele. „Alle Sportler hatten großen Spaß, das Miteinander stand an erster Stelle“, betonte BBW-Mitarbeiter Volker Dresel, der zum Organisationteam gehörte.

Das Besondere an dem Turnier: In einigen Teams spielten auch Sportler ohne Behinderung. Teilweise saßen sie zum ersten Mal überhaupt im Rollstuhl. Dort erkannten sie schnell, wie koordinativ anspruchsvoll Rollstuhlbasketball ist: Schließlich geht es darum, den Rollstuhl zu steuern, dabei den Ball zu dribbeln und gleichzeitig das Spielgeschehen im Auge zu behalten.

Die Platzierungen im Überblick: 1. HSW Wuppertal I (16 Punkte), 2. Sitting Bulls Herdecke (12 Punkte), 3. HSW Wuppertal II und Team „Move on“ (beide 9 Punkte), 5. BBW Volmarstein und Kirche Berge (beide 7 Punkte), 7. SuS Volmarstein (1 Punkt).
(Thomas Urban)

Vorreiter in Westfalen: Werner-Richard-Berufskolleg bietet Höhere Handelsschule als neuen Bildungsgang an

Vorreiter in Westfalen: Werner-Richard-Berufskolleg bietet Höhere Handelsschule als neuen Bildungsgang an

Ab dem Schuljahr 2019 / 2020 bietet das Werner-Richard-Berufskolleg (WRBK) der Evangelischen Stiftung Volmarstein einen neuen Bildungsgang an: die zweijährige Höhere Handelsschule für Wirtschaft und Verwaltung, für die es voraussichtlich eine Klasse geben wird. Schüler dieses Bildungsganges erlangen in Volmarstein den schulischen Teil der Fachholschulreife – ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum Studium an einer Fachhochschule.

„Mit dieser Neuerung sind wir ein Stück weit Vorreiter“, freut sich Schulleiter Christof Hoffmann. Denn bisher gibt es in Westfalen kein Berufskolleg, das die Höhere Handelsschule speziell für Schüler mit Körperbehinderung und Autismus-Spektrum-Störung im Repertoire hat. Das Konzept dafür haben die beiden Lehrerinnen Sabine Reuter und Kirsten Bierwirth erarbeitet.

Die Höhere Handelsschule geht über zwei Jahre. Sie schließt mit einer schriftlichen Prüfung in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik und Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen ab. Auf dem Lehrplan stehen allgemein bildende Fächer. Ein Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung betriebswirtschaftlicher Inhalte. Die Fachholschulreife erwerben Absolventen jedoch erst, wenn sie ein sechsmonatiges Praktikum mit kaufmännischem Hintergrund oder eine mindestens zweijährige Berufsausbildung (z.B. im Berufsbildungswerk Volmarstein) vorweisen können.

Die Höhere Handelsschule reiht sich ein in zwei weitere Angebote speziell für Schüler mit besonderen Fähigkeiten, die kürzlich in Volmarstein eingeführt wurden: Um dieser Klientel gerecht zu werden, ist das WRBK dem Talentscout-Programm des Landes NRW beigetreten. Ein Talentscout der TU Dortmund sucht unter den Schülern der Fachoberschule nach Kandidaten für ein Studium. Außerdem gibt es für WRBK-Schüler mit besonders guten Englisch-Kenntnissen die Möglichkeit, ein spezielles Zertifikat zu erwerben. Die Standards dafür hat die Kultusministerkonferenz festgelegt. (Thomas Urban)

„Chance Zukunft“ für junge Langzeitarbeitslose

„Chance Zukunft“ für junge Langzeitarbeitslose

Jobcenter EN und das Berufsbildungswerk Volmarstein ziehen positive Bilanz

Über drei Jahre lang haben Mitarbeitende des Berufsbildungswerks Volmarstein (BBW) knapp 40 junge langzeitarbeitslose Menschen in besonders schwierigen Lebenssituationen aus dem EN-Kreis begleitet.

Das Modellprojekt mit dem Titel „Chance Zukunft“ wurde mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen, des Europäischen Sozialfonds und durch das Jobcenter EN ermöglicht. Die Bilanz fällt positiv aus: „Es ist uns gelungen, einen großen Teil dieser Menschen zu erreichen, sie zu stabilisieren und wieder in das gesellschaftliche Leben zu integrieren – was in einem ersten Schritt nicht unbedingt die Aufnahme einer Beschäftigung oder Ausbildung bedeutet. Aber auch solche Vermittlungserfolge sind zu verzeichnen, obwohl dies keine unmittelbare Zielerwartung von „Chance Zukunft“ gewesen ist.“, ziehen Henning Heinsch, Projektkoordinator des Jobcenter EN und Roland Kompalka, Projektleiter im BBW, ein gemeinsames Fazit.

Gefördert wurden im Projektzeitraum vom 01.09.2015 bis zum 31.12.2018 landesweit 900 junge Menschen in besonders schwierigen Lebenssituationen. Ein Großteil der Teilnehmenden des Projektes wiesen psychische Beeinträchtigungen und/oder Abhängigkeitserkrankungen auf. Aufgrund der Problemlagen haben sich viele Teilnehmenden bereits aus dem gesellschaftlichen Leben und den vorhandenen Unterstützungssystemen entkoppelt. Die Jobcenter und Arbeitsagenturen erreichen sie nicht mehr. „Entscheidend war, dass wir das Vertrauen unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewonnen haben“, betont Roland Kompalka. „Zuhören, ihnen auf Augenhöhe zu begegnen ist dabei entscheidend“. Henning Heinsch ergänzt: “Die Teilnahme an diesem Modellprojekt ist innerhalb der SGB-II-Logik etwas Neues und Besonderes gewesen, da hier die üblichen Sachzwänge wie tägliche Präsenzzeiten und bei Abbruch drohende Sanktionen nicht vorlagen. Die Teilnehmenden als Menschen in ihrer jeweiligen aktuellen Situation stehen im Vordergrund“. Diese individuelle Beziehungsarbeit schafft die Voraussetzung dafür, dass die Teilnehmenden in kleinen Schritten dazu gebracht werden, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen.

Das BBW verfügt über vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten. Die Einrichtung ist spezialisiert auf die Ausbildung junger Menschen mit Körperbehinderung und Autismus-Spektrum-Störung. Dabei ist eine medizinische und psychologische Betreuung durch Fachärzte sowie eine arbeits- und sozialpädagogische Begleitung möglich. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, in über 30 verschiedene Ausbildungsberufe Einblicke zu nehmen. Diese vielfältigen Unterstützungen, so die wichtige Erkenntnis von „Chance Zukunft“, greift auch bei Menschen in schwierigen Lebenslagen, die wegen psychischen Beeinträchtigungen oder Sucht- und Drogenproblemen über einen längeren Zeitraum arbeitslos waren. Über die Hälfte der Teilnehmenden konnten dadurch wieder in irgendeiner Form an bestehende Hilfesysteme (z.B. medizinische, therapeutische, etc.) herangeführt und darüber hinaus aus ihrer bestehenden und zum Teil schon erheblich verfestigten gesellschaftlichen Isolation gelöst werden.

„Wir freuen uns, dass wir unsere Möglichkeiten und Erfahrungen innerhalb der Evangelischen Stiftung Volmarstein gewinnbringend für die Teilnehmenden, die sich im Leistungsbezug des Jobcenter EN befinden, einbringen können“ erklärt Roland Kompalka. Aufgrund der positiven Erkenntnisse des Ende 2018 auslaufenden Modellprojekts „Chance Zukunft“, nimmt das Jobcenter EN ein vergleichbares Projekt auf der Grundlage von § 16 h SGB II zur Förderung von schwer erreichbaren jungen Menschen als neues Regelinstrument in ihr Angebotsportfolio auf. Das neu geschaffene Angebot startet zum Jahresbeginn 2019 und wird ebenso durch die Stiftung Volmarstein durchgeführt.

Einblicke in den Alltag einer Großdruckerei

Einblicke in den Alltag einer Großdruckerei

Wie funktioniert eine Großdruckerei? Darüber informierten sich 18 Auszubildende mit Behinderung des Berufsbildungswerks (BBW) der Evangelischen Stiftung Volmarstein beim Besuch im Medienhaus Lensing. Das Unternehmen druckt neben seiner eigenen Tageszeitung Ruhr-Nachrichten zahlreiche Wochenblätter und Zeitungsbeilagen.

„Unsere Auszubildenden haben viele interessante Einblicke in den Alltag einer großen Druckerei bekommen“, so das Fazit von Dietmar Meinbreckse, in Volmarstein Koordinator des Fachbereichs Druck- und Medientechnik.

Nach dem freundlichen Empfang durch Kerstin Brandt, Assistentin der Geschäftsführung, folgte die aufschlussreiche Führung durch das Druckhaus. Die jungen Besucher staunten über die riesigen Papierrollen, die dort verarbeitet werden. Ebenso eindrucksvoll war, dass gedruckte Zeitungen oder Beilagen vollautomatisch auf Fließbändern zu Laderampen transportiert werden.

Im Volmarsteiner BBW werden Jugendliche mit Behinderung u.a. zu Mediengestaltern (früher Schriftsetzer), Medientechnologen Druck (früher Drucker) und Medientechnologen Druckverarbeitung (früher Buchbinder) ausgebildet. Volmarstein ist der einzige BBW-Standort in NRW, der diese Ausbildung anbietet. Besuche in Betrieben wie dem Medienhaus Lensing dienen dazu, den Auszubildenden mit Behinderung Einblicke in den Alltag ihres späteren Berufs zu ermöglichen.

BBW holt Platz zwei bei Medien-Awards

BBW holt Platz zwei bei Medien-Awards

Im Volmarsteiner BBW werden Jugendliche mit Behinderung u.a. zu Mediengestaltern (früher Schriftsetzer), Medientechnologen Druck (früher Drucker) und Medientechnologen Druckverarbeitung (früher Buchbinder) ausgebildet. Volmarstein ist der einzige BBW-Standort in NRW, der diese Ausbildung anbietet.

Bei der Verleihung der Druck- und Medien-Awards belegte das BBW Platz zwei. Die Delegation mit den Mitarbeitenden Ines Wegner-Cardenas und Jürgen Betz sowie den Azubis Yasemin Gürbüzdal und Mohamed Ouald-Abbou bekam den Award bei einer Gala in Berlin überreicht, zu der die deutsche Druckwirtschaft einmal im Jahr einlädt. Schon die Nominierung war ein großer Erfolg, denn in den vergangenen 14 Jahren gab es ca. 6500 Einreichungen. In 25 Kategorien werden stets die besten Drei prämiert.

Ausgezeichnet wurde das Projekt „Erstlingswerke“ im Volmarsteiner BBW. Dabei entwerfen Jugendliche mit Behinderung, die ihre Ausbildung zum Mediengestalter gerade begonnen haben, u.a. Logos und Plakate. Zu dem Projekt gehört auch ein Rückblick auf die 5000-jährige Entstehungsgeschichte der Mediengestaltung – von der ersten Schrift bis zum Internet. Außerdem werden die Erfahrungen der Azubis mit eigenen Smartphones und Tablets einbezogen. Es zeigt sich stets, dass sie beachtliches Rüstzeug für ihren kreativen Wunschberuf mitbringen.

Beworben hatte sich das BBW in der Kategorie „Sozial engagiertes Unternehmen“ gemeinsam mit zwei Kooperationspartnern: dem Verband Druck + Medien (VDM) Nord-West und dem Essener Unternehmen Druckpartner. Hintergrund: VDM-Mitgliedsfirmen nehmen BBW-Azubis im Laufe ihrer Ausbildung als Praktikanten auf. Diese Kooperation läuft unter dem inklusiven Slogan „IchBinWieDu“. Druckpartner wiederum hat BBW-Azubis nach abgeschlossener Ausbildung dauerhaft eingestellt.

Berufserkundungstag lockt viele Besucher

Berufserkundungstag lockt viele Besucher

Volles Haus im Berufsbildungswerk (BBW) der Stiftung Volmarstein: Beim Berufserkundungstag informierten sich viele junge Besucher.

„Wir hatten jede Menge gute Gespräche“, so das Fazit von Ausbildungsleiter Alfons Schach zu diesem jährlichen Tag der offenen Tür.

Den nutzen stets Jugendliche mit Körperbehinderungen oder Autismus-Spektrum-Störung, um sich zusammen mit ihren Eltern im BBW umzuschauen. Ebenso kommen ganze Klassen von Förderschulen aus der Region. Sie alle machen sich bei Führungen durch Werkstätten und Wohnbereiche sowie im Probe-Unterricht am Werner-Richard-Berufskolleg ein umfassendes Bild von der Einrichtung. Die bietet ihnen die Möglichkeit, unter mehr als 30 Ausbildungsberufen zu wählen – und zwar in den Bereichen Wirtschaft & Verwaltung, Metalltechnik, Ernährung & Hauswirtschaft, Elektrotechnik, Druck- & Mediengestaltung sowie Agrartechnik.

Erstmals gab es eine Anlaufstelle für Vertreter von Betrieben, die Praktikumsstellen für BBWAuszubildende anbieten. Externe Praktika sind enorm wichtig, weil sie den Jugendlichen mit Behinderung als Sprungbrett auf den ersten Arbeitsmarkt diesen können. „Das ist von den Firmen prima angenommen worden“, berichtete BBW-Mitarbeiterin Ute Oussar, die zum Organisationsteam gehörte. Gut besucht waren auch die Vorträge im Autismus-Zentrum.

„Für uns bietet der Berufserkundungstag die Chance, die ganze Vielfalt des BBW zu präsentieren“, betonte BBW-Leiter Mathias B. Weber. Daran sind stets Mitarbeitende aus allen Bereichen beteiligt – also Ausbildung, Berufskolleg, Lernort Wohnen und den Fachdiensten. Sie machen die Vielfältigkeit des Hauses aus.