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„Schön, dass du bei der Aktion mitmachst“

„Schön, dass du bei der Aktion mitmachst“

Tauschbörse im Berufsbildungswerk Volmarstein schafft Bewusstsein.

„Das kann ich gut gebrauchen“, sagt Fabio Inninger. Der 24Jährige Auszubildende zieht sich das dunkelgraue Jackett an. „Passt perfekt“, sagt er und strahlt. Bei der Tauschbörse im Berufsbildungswerk Volmarstein fanden die jungen Erwachsenen eine Menge schöner Dinge: vom Schmuck bis zur Thermoskanne. Die Aktion fand zum ersten Mal im Berufsbildungswerk der Ev. Stiftung Volmarstein statt. Die Idee hatten Katrin Kästner, Ausbilderin für Marketing im kaufmännischen Bereich, und Seelsorgerin Katrin Gerlach „Mit der Idee ‚tauschen statt wegwerfen‘ möchten wir Bewusstsein schaffen für Nachhaltigkeit und Müllvermeidung“, betont Katrin Kästner.

„Als mir Frau Kästner von ihrer Idee der Tauschbörse berichtet, war ich sofort begeistert und mir fiel die wunderbare Parallele zur Jahreslosung auf: „Prüft alles und behaltet das Gute.“ Daraus haben wir gemeinsam ein Konzept entwickelt“, so Gerlach.

Dem Aufruf, gut erhaltene Sachen, die nicht mehr gebraucht werden, vorbeizubringen, folgten Azubis, Schülerschaft und Mitarbeitende. Die angehenden Kaufleute organisierten dann gemeinsam mit Katrin Kästner die Tauschbörse. „Veranstaltungsmanagement ist Teil des Ausbildungsplans“, betont die Ausbilderin. „Zusätzlich haben wir Infos zum Thema Müll und Second-Hand-Handel zusammengetragen.“ Die konnten die Gäste der Tauschbörse an Infotafeln nachlesen. Alle, die sich etwas genommen haben, hinterließen eine Botschaft an die Menschen, die die Fundstücke gespendet hatten. „Ich nehme mir einen Schal mit, weil er so schön bunt und weich ist“, war da zum Beispiel zu lesen. Und als Dank an die spendende Person: „Mega toller Geschmack. Supi, dass du bei der Aktion mitmachst.“

Foto v.li.: Katrin Kästner (Ausbilderin im Kaufmännischen Bereich), Katrin Gerlach (Seelsorgerin), und die Auszubildenden Chantal Fromm, Fabio Inninger und André Ilk bei der Tauschbörse im Berufsbildungswerk.

Gemeinsam über die Piste

Gemeinsam über die Piste

Skifreizeit des Werner-Richard-Berufskollegs stärkt die Gemeinschaft

16 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Ausbildungsgängen des Werner-Richard-Berufskollegs machten sich vor einer Woche auf den Weg ins Ahrntal, um gemeinsam das Skifahren zu lernen und neue Erfahrungen zu sammeln. „Viele der Teilnehmenden kannten sich vorher nicht, doch schon während der Anreise entstand eine tolle Gemeinschaft“, betont Schulleiter Christof Hoffmann, der selbst mit auf der Piste war.

Unter der Leitung der Lehrkräfte Sabrina Heinloth und Niklas Janßen und in Begleitung von drei weiteren Lehrkräften startete die Gruppe nach der nächtlichen Busfahrt direkt mit der ersten Einheit: Skier ausleihen, Skipässe besorgen und eine erste Stärkung. Täglich wurde intensiv trainiert – in zwei Einheiten pro Tag am Klausberg. Vormittags und nachmittags arbeiteten die Schüler*innen daran, ihre Fähigkeiten auf der Piste zu verbessern.

Fotos: Mega Spaß hatten Schülerschaft und Lehrkräfte des Werner-Richard-Berufskollegs bei der Skifreizeit

Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Ein Anfänger, der anfangs noch unsicher auf den Skiern stand, meisterte am vierten Tag bereits die Abfahrt vom 2.500 Meter hohen Gipfel. Bis auf zwei Teilnehmende konnten alle sicher die Panoramabahn hinunterfahren. Ein besonderer Moment war, als der letzte Schüler mit hohem Unterstützungsbedarf erstmals eigenständig Skifahren konnte. Die Freizeit war nicht nur ein sportliches Erlebnis, sondern auch eine tolle Gelegenheit, Disziplin, Teamgeist und Zusammenhalt zu erleben. „Die Gruppe war total motiviert und respektvoll – ein echtes Highlight für alle Beteiligten“, so der Schulleiter.

Das Werner-Richard-Berufskolleg bietet eine breite Palette schulischer Bildungsgänge von der beruflichen Grundbildung bis zum Erwerb der Fachhochschulreife. Das Berufskolleg ist eine staatlich anerkannte Ersatzschule für junge Erwachsene mit Unterstützungsdarf und gehört zur Ev. Stiftung Volmarstein. Das Kolleg bietet individuelle, den verschiedenen Behinderungen angepasste Förderung. So ermöglicht die Schule verschiedene Abschlüsse und Qualifikationen, die alle uneingeschränkt den staatlichen Regelungen entsprechen.

SIHK ehrt Auszubildenden des Berufsbildungswerks Volmarstein

SIHK ehrt Auszubildenden des Berufsbildungswerks Volmarstein

Florian Neurath startete seinen erfolgreichen Berufsweg in der Ev. Stiftung Volmarstein.

Für seine herausragenden Leistungen bei seiner Abschlussprüfung wurde Florian Neurath von der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer (SIHK) geehrt. „Das ist schon etwas ganz Besonderes“, sagt sein Ausbilder Eugen Baginski. „Wir sind sehr stolz, dass wir ihn auf seinem so erfolgreichen Weg begleiten durften.“

So viel Lob will der junge Bochumer gar nicht hören. „Ich hatte ein Ziel, und das wollte ich erreichen“, so der heute 22-Jährige. „Ich wollte unbedingt Kaufmann im Gesundheitswesen werden.“ Mit 18 Jahren kam er zur Ev. Stiftung Volmarstein. „Volmarstein hat mir Chancen eröffnet, meinen Weg zu machen“, betont der junge Mann. Und diese Chance nutzte er. Zunächst besuchte er das Werner-Richard-Berufskolleg und machte nach einem Jahr seinen Schulabschluss. Dann startete er seine Ausbildung. Nicht nur im Job, auch schulisch zeigte Florian Neurath beste Leistungen.

Schon nach vier Wochen im Berufsbildungswerk startete er ein Praktikum in einem externen Betrieb in der Nähe seiner Wohnung. Zunächst in einer Seniorenresidenz in Wattenscheid und später in einer Bochumer Arztpraxis. „Mit Menschen zu arbeiten, ist genau mein Ding“, betont Florian Neurath. „Aus der eigenen Erfahrung und meinem Interesse heraus will ich mich vor allem im Sozialen oder Ökologischen beruflich engagieren. Am besten, beides miteinander verknüpft.“

 

Dieser Wunsch ist nun in Erfüllung gegangen. Nach einer Initiativbewerbung ist Florian Neurath nun seit dem 1. September in einer unbefristeten Anstellung bei der sozial-ökologischen GLS-Bank in Bochum tätig. Für seinen Teamleiter Christoph Molsich ist Florian Neurath ein Gewinn: „Wir sind ein wertebasierter Arbeitgeber. Bei der Auswahl neuer Kolleg*innen wollen wir die Bewerber*innen als Menschen kennenlernen. Wenn uns ein Mensch überzeugt, schauen wir, was gebraucht wird, damit man bei der GLS Bank gut und gerne arbeiten kann.“  Bei der GLS Bank war man sehr schnell sicher, dass Florian Neurath ins Team passt. Zusammen wurde alles in die Wege geleitet, was für einen guten Start und einen guten Arbeitsalltag wichtig ist. „Dabei war Florian genau der richtige Mensch, der uns geholfen hat, neue Perspektiven zu berücksichtigen, die nicht nur ihm, sondern auch künftigen Kolleg*innen helfen, eigenständig und selbstbestimmt bei der GLS Bank arbeiten zu können“, betont der Teamleiter.

Florian Neurath ist dankbar, dass er in der Stiftung Volmarstein seine Ausbildung machen konnte und diese ihn mit seinem erfolgreichen Abschluss die Möglichkeit eröffnete, seine Karriere zu starten.  „Das Berufsbildungswerk fördert die Auszubildenden ganz individuell“, so der frisch gebackene Kaufmann. Man sucht gemeinsam nach Lösungen und jeder bekommt das, was er braucht, um seinen Weg zu machen.“

Fotos:

  • Florian Neurath an seinem Arbeitsplatz im Kundenservice der GLS Bank (Foto: Stephan Münnich/GLS Bank)
  • Florian Neurath und Eugen Baginski bei der Ehrung in der SIHK (Foto: ESV)
Rockiger Advent

Rockiger Advent

Rockige Musik klingt durch die Gänge des Berufsbildungswerk. „Die Kraftzwerge“ geben ihre Version der „Weihnachtsbäckerei“ zum Besten. Das Publikum singt begeistert mit. Die Band von Mitarbeitenden und Auszubildenden ist eine der Aktion des „lebendigen Adventskalenders“. An jeden Schul- und Ausbildungstag in der Adventszeit gibt es eine Überraschung. Hinter den „Törchen“ warten z.B. Bastelaktionen, Nikolausgrillen, Sketche oder leckere Plätzchen und Punsch. Die Menschen im BBW sind mit Begeisterung dabei und freuen sich jeden Tag auf die gemeinsame Zeit.

Berufsbildungswerk begrüßt neue Azubis

Berufsbildungswerk begrüßt neue Azubis

57 junge Erwachsene starten ins Berufsleben.

„Ich bin froh über die Chance“, sagt Lukas Richter. Der 23-Jährige startete seine Ausbildung im Berufsbildungswerk der Evangelischen Stiftung Volmarstein. So wie insgesamt 57 junge Menschen. Sie sind auf dem Weg zum Kaufmann für E-Commerce, Technischen Produktdesigner, Elektroniker, Fachlageristen, Gärtner, Hauswirtschafter oder Mediengestalter.

Das Berufsbildungswerk bietet jungen Menschen mit einer Körperbehinderung und/oder einer Autismus-Spektrum-Störung die Möglichkeit, eine Ausbildung in einem von 35 verschiedenen Berufen zu machen. Lukas Richter will Mediengestalter werden und später mal in einem Grafikbüro arbeiten. Für alles rund um Elektrik interessiert sich Mateusz Machala. Der 21-Jährige fand das bei seiner 2-monatigen Eignungsabklärung im Berufsbildungswerk heraus. „Ich konnte einige Berufe ausprobieren. Jetzt weiß ich, was ich will“, freut er sich. Seit ein paar Tagen wohnt er auch im Internat des Berufsbildungswerks und genießt die erste eigene „Bude“ in vollen Zügen. „Ich bin Asperger-Autist“, sagt Mateusz Machala. „Hier in Volmarstein habe ich für meine Ausbildung viel bessere Rahmenbedingungen.“

Alle Auszubildenden im Berufsbildungswerk streben einen Abschluss bei der Industrie- und Handelskammer oder der Landwirtschaftskammer an, um dann als Fachkräfte auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig zu werden. „Für junge Menschen mit Behinderungen ist der Weg steiler, als für andere Azubis“, weiß Ausbildungsleiter Roland Kompalka. Daher erhalten sie im Volmarsteiner Berufsbildungswerk auch neben der praktischen Ausbildung eine enge pädagogische, psychologische und medizinische Begleitung.

Ein weiterer wichtiger Baustein sind Praktika in externen Betrieben. „Die Nähe zu Betrieben auf dem ersten Arbeitsmarkt ist für die Auszubildenden ein sehr wichtiger Faktor“, betont Roland Kompalka. „Oft werden hier wichtige Kontakte für die Zukunft geknüpft.“

Der theoretische Unterricht läuft im angrenzenden Werner-Richard-Berufskolleg. Neben den neuen Auszubildenden begrüßte Schulleiter Christof Hofmann 124 neue Schüler*innen, die in Vollzeit ihren Schulabschluss machen.

59 junge Menschen erkunden zusätzlich seit August im Rahmen einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme verschiedene Berufsfelder, um herauszufinden, welcher Beruf für sie der passende ist. Diese Maßnahme ist für die Dauer von 12 Monaten angelegt, um die jungen Menschen in ihrer beruflichen Orientierung, ihrer Persönlichkeitsentwicklung und in der sozialen Kommunikation und Interaktion zu unterstützen und zu fördern.

Foto: Neue Azubis starten im Berufsbildungswerk Volmarstein

Gefiederter Besuch von Frida, Friede und Else

Gefiederter Besuch von Frida, Friede und Else

Das Hühnermobil macht Station in der Kita Bullerbü am BBW Volmarstein.

Neugierig beäugen die drei Hühner Frida, Friede und Else die Leckereien die ihnen die vier Kinder der Kita Bullerbü auf einem Teller mitgebracht haben. Für drei Wochen sind die Hühner auf der Wiese hinter dem Außenbereich der Kita zu Besuch. Die Versorgung der tierischen Neuankömmlinge verfolgen die Kinder gewissenhaft: vom gemeinsamen Frühstück haben sie den drei Hühnern Gurken und Aprikosen aufgehoben. Denn neben der Namenswahl übernehmen die Kinder auch einmal am Tag die Fütterung.

Die Mitarbeiterinnen (v.li.) Saskia Bauer und Barbara Stoschek begleiten die Kinder der Kita Bullerbü bei der Fütterung der Hühner.

„Die Kinder lieben die Hühner und nehmen ihre Versorgung sehr ernst“, berichtet Tanja Schunder, Leiterin der Kita der Ev. Stiftung Volmarstein. Was die gefiederten Freunde so brauchen hatten die Kinder im Vorfeld gelernt. In der „Hühnerwerkstatt“, einem gemeinsamen Projekt mit dem benachbarten Berufsbildungswerk, erklärten Seelsorgerin Katrin Gerlach und Auszubildende spielerisch, wieviel Platz Hühner benötigen, was sie gerne essen oder wie man auf sie zugeht.

Und die Begeisterung der Kinder ist spürbar, mit neugierigen Blicken wird jede Bewegung der drei Hennen verfolgt. Denn die Hühner büxen auch gerne mal aus und „dann nehmen sie Bullerbü als Bullerbü“ erzählen die Mitarbeiterinnen mit einem Lachen.

Besonders stolz ist Tanja Schunder auf ihre Kolleginnen, die sich mit viel Engagement, um die gefiederten Besucher kümmern – auch außerhalb der Öffnungszeiten der Einrichtung. Der mobile Hühnerstall ist eine kreative Aktion, die die Mitarbeitenden im Rahmen des naturpädagogischen Konzepts der Kita für die Kinder organisieren. Heimat der Hennen ist der Geflügelhof Japes in Kirchhundem im Sauerland. Dieser vermietet Hühner und Wachteln an Privathaushalte und Einrichtungen wie Kindergärten oder Seniorenheime – inklusive Mobilstall und Futter.

Fotos:

  • In der Hühnerwerkstatt lernten die Kinder im Vorfeld, was Hühner so brauchen.
  • Die Mitarbeiterinnen (v.li.) Saskia Bauer und Barbara Stoschek begleiten die Kinder der Kita Bullerbü bei der Fütterung der Hühner.