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Mit Unterstützung ins Berufsleben starten

Mit Unterstützung ins Berufsleben starten

74 junge Menschen starten eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme in Volmarstein

„Mediengestaltung, Hauswirtschaft und irgendwas mit Büro“ – Emilia Haag hat schon Ideen für
ihre berufliche Zukunft. Nun benötigt sie Unterstützung, um ihre Ideen weiter auszuloten. Ein
Praktikum in der Küche eines Altenheims hat der 17-Jährigen richtig viel Spaß gemacht –
vielleicht ist hier der erste Hinweis, in welche Richtung es gehen kann. Fest stand ganz schnell,
dass Emilia Haag in verschiedenen Lernfeldern, aber auch im Praktischen Stärkung benötigt.
Deshalb startet sie im Berufsbildungswerk Volmarstein ihren weiteren Berufsweg.

Seit Anfang August absolvieren 74 junge Menschen eine berufsvorbereitende
Bildungsmaßnahme im Berufsbildungswerk Volmarstein. „Ziel ist, dass sie einen Beruf finden, der
sie ausfüllt und Spaß macht“, erklärt Beate Hilzenbecher, die den Bereich Berufsvorbereitung
leitet. Der Start ist für die Teilnehmenden nicht selbstverständlich, denn sie benötigen aufgrund
von Behinderungen und Benachteiligungen besondere Förderung und Unterstützung.

Im ersten Schritt erfolgt über sechs Wochen eine Kompetenzanalyse. „Durch verschiedene
Verfahren finden wir heraus, welche Stärken und welcher Förderbedarf bei den Teilnehmenden
besteht“, erläutert Ausbilderin Ines Wegner-Cardenas. Danach gewinnen die jungen
Erwachsenen tiefere Einblicke in verschiedene Berufsfelder. Die Maßnahme dauert ein Jahr –
individuell eng begleitet durch pädagogische, psychologische und medizinische Fachkräfte der
Ev. Stiftung Volmarstein.

„Am Ende dieses Jahres startet der überwiegende Teil der Teilnehmenden seine
Berufsausbildung in unserem Berufsbildungswerk“, so Beate Hilzenbecher. „Diejenigen, die keine
Ausbildung in Volmarstein beginnen, unterstützen wir dabei, andere Perspektiven zu entwickeln,
um ihren Berufsweg erfolgreich fortzusetzen.“

Sara Amasja Sivalingam freut sich jedenfalls riesig darauf, Neues zu entdecken und Berufe
kennenzulernen. Die 16-Jährige sitzt im Rollstuhl und nutzt parallel den Lernort Wohnen (Internat)
im Berufsbildungswerk. „Das ist schon alles ganz schön aufregend“, berichtet sie. Gemeinsam mit
anderen jungen Menschen geht sie im „Lernort Wohnen“ erste Schritte in die Selbstständigkeit.

Sommerfest als Besucher-Magnet

Sommerfest als Besucher-Magnet

Hunderte kommen bei Bilderbuch-Wetter zum Berufsbildungswerk

„Erkunde die Welt“ – so lautete das Motto des Sommerfests des Volmarsteiner Berufsbildungswerks und des Werner-Richard-Berufskollegs. Mitarbeitende sowie Lehrerinnen und Lehrer hatten die traditionelle Veranstaltung mit viel Aufwand auf die Beine gestellt. „Ein ganz großes Dankeschön für dieses tolle Engagement“, so Bereichsleiterin Sabine Riddermann.

Bei Bilderbuch-Wetter strömten hunderte Besucherinnen und Besucher auf den Sportplatz am Berufsbildungswerk. Dort wurden sie kulinarisch auf eine kleine Weltreise mitgenommen: Es gab u.a. mexikanische Tacos, französische Baguettes, Backkartoffeln aus Zypern, deutschen Kuchen oder Obst- und Eis-Varianten aus Jamaika bzw. Hawaii.

Hunderte Besucher tummelten sich auf dem Sommerfest.

International geht es auch im Alltag am Berufsbildungswerk und am Werner-Richard-Berufskolleg zu: Die Auszubildenden bzw. Schülerinnen und Schüler kommen aus rund 20 Nationen. Hinter den Ständen arbeiteten sie Hand in Hand mit Stiftungs-Mitarbeitenden. Von der Bühne aus sorgten „Die Volmies“, Schulband des Berufskollegs, für Begeisterung. Außerdem gab es Aktionen wie Länder-Quiz, Skateboard-Rampe oder Riesen-Mikado.

Traditionell ist das Sommerfest auch Treffpunkt für „Ehemalige“ des Berufsbildungswerks und des Werner-Richard-Berufskollegs, die über alte Volmarsteiner Zeiten klönen. Einen geschützten Bereich hatte man für Auszubildende bzw. Schülerinnen und Schüler mit Autismus-Spektrum- Störung eingerichtet. Sie nutzten eine reizarme Lounge, wenn der Festtrubel auf dem Sportplatz zu groß war. So war Teilhabe von allen am Fest möglich.

Foto1: „Die Volmies“, Schulband des Werner-Reichard-Berufskollegs, begeisterten das Publikum.

Foto2: Hunderte Besucher tummelten sich auf dem Sommerfest von Berufsbildungswerk und Werner-Richard-Berufskolleg

Oldtimer-Ausfahrt mit Herz: Eine Tradition lebt weiter

Oldtimer-Ausfahrt mit Herz: Eine Tradition lebt weiter

Mit glänzendem Lack, röhrenden Motoren und strahlenden Gesichtern fand im Juni eine ganz besondere Oldtimer-Ausfahrt in Kooperation mit ABUS statt – eine Herzensangelegenheit, die auf die Initiative des im vergangenen Jahr verstorbenen Werner Walther zurückgeht.

Walther, Träger des Bundesverdienstkreuzes und langjähriger Hausmeister des Berufsbildungswerks der Ev. Stiftung Volmarstein, hatte sich über viele Jahre weit über seine beruflichen Aufgaben hinaus für die Jugendlichen engagiert. Ihm ist es zu verdanken, dass diese außergewöhnliche Veranstaltung ihren Anfang nahm – ein Vermächtnis, das nun von anderen mit Begeisterung fortgeführt wird.

In diesem Jahr übernahm Hans-Ulrich Külpmann vom örtlichen Oldtimer-Club die Organisation und führte die Idee mit großem Engagement weiter. Unterstützt wurde er dabei von zahlreichen Oldtimer-Enthusiasten, die sich mit ihren automobilen Schätzen auf dem Gelände des Berufsbildungswerks einfanden. Am Nachmittag rollten Dutzende sehenswerter Fahrzeuge an – vom liebevoll restaurierten Klassiker bis zum stilechten Roadster.

Über 70 Schüler*innen und Auszubildende, darunter auch Rollstuhlfahrer, konnten an diesem Nachmittag eine unvergessliche Ausfahrt erleben und sich sogar ihren Wunschwagen nach Modell oder Lieblingsfarbe aussuchen. Für Amylia war sofort klar: Es muss der Buick sein!  Sie hat sich sehr darüber gefreut, in diesem besonders schönen Oldtimer mitfahren zu dürfen – denn in diesem Auto fährt sie auch in einem PC- / Konsolenspiel. „Für mich hat sich damit ein unerwarteter Traum erfüllt, da ich nicht damit gerechnet hatte, dass gerade dieses Fahrzeug bei der Tour dabei sein würde.“
Die rund 35 Kilometer lange Strecke führte durch die idyllischen Orte Wetter, Herdecke und Volmarstein, bevor die Teilnehmer auf dem ABUS-Gelände am Nieland eintrafen. Dort klang der Tag in geselliger Runde bei Würstchen, Salaten und vielen Gesprächen aus – eine wunderbare Gelegenheit, generationsübergreifend ins Gespräch zu kommen und Begeisterung für Technik, Geschichte und Gemeinschaft zu teilen.

ABUS dankt allen Beteiligten und Helfern für ihren Einsatz – und freut sich schon jetzt auf eine Fortsetzung dieser besonderen Tradition.

Foto (esv/Pahne): Amylia hat sich sehr darüber gefreut, in diesem besonders schönen Oldtimer mitfahren zu dürfen

Clean Up war angesagt

Clean Up war angesagt

Berufsbildungswerk Volmarstein und Stadt Wetter sorgten gemeinsam für Sauberkeit.

Stoßstangen, Glasflaschen und ganz viel Abfall sammelten rund 90 Auszubildende und 15 Ausbilder*innen des Berufsbildungswerks Volmarstein (BBW). „Clean Up“ war angesagt. „Das war eine ganz tolle Zusammenarbeit“, sagte Jens Schabacker. „Nicht nur vom BBW haben ganz viele Ausbildungsbereiche mitgemacht. Auch der Stadtbetrieb Wetter hat die Aktion super unterstützt“, so der Teamleiter Garten- und Landschaftsbau und Zierpflanzenbau des BBW.

Los ging es nach einer gemeinsamen Stärkung mit Bratwurst und Kartoffelsalat und einer Begrüßung durch Geschäftsbereichsleiterin Sabine Riddermann und Bürgermeister Frank Hasenberg. Dann wurde mit viel Elan am Berufsbildungswerk sowie rund um die Straßen Am Rohlande und Am Loh Müll eingesammelt und vor allem diverse Aufkleber an Verkehrsschildern und Laternen entfernt. „Den Anblick des ganzen Mülls werden die jungen Erwachsenen so schnell nicht vergessen“, weiß Jens Schabacker. Sehr eindrücklich konnten die Auszubildenden so lernen, die Umwelt zu schützen und Verantwortung für den Ort zu übernehmen, an dem man lebt und arbeitet.

Bürgermeister Hasenberg freute sich „dass sich hier so viele Aktive gefunden haben, die unsere Stadt schöner machen wollen.“ Er sprach allen Beteiligten ein „ganz dickes Dankeschön“ dafür aus, „dass Sie sich hier ehrenamtlich so toll engagieren und uns Bürgerinnen und Bürgern damit ein Beispiel geben. Vielen Dank für diesen Einsatz!“

Fotos:

  1. Geschäftsbereichsleiterin Sabine Riddermann und Bürgermeister Frank Hasenberg freuten sich über so viele helfende Hände. (Foto: Jens Holsteg)
  2. Mitarbeitende der Stadtbetrieb Wetter, des Berufsbildungswerks und Auszubildende machten gemeinsam sauber. (Foto: Jens Holsteg)
  3. Leon Metzler, Auszubildender im Berufsbildungswerk Volmarstein, kratzte Aufkleber vom Straßenschild. (Foto: Yevgeniya Vogel)
„Schön, dass du bei der Aktion mitmachst“

„Schön, dass du bei der Aktion mitmachst“

Tauschbörse im Berufsbildungswerk Volmarstein schafft Bewusstsein.

„Das kann ich gut gebrauchen“, sagt Fabio Inninger. Der 24Jährige Auszubildende zieht sich das dunkelgraue Jackett an. „Passt perfekt“, sagt er und strahlt. Bei der Tauschbörse im Berufsbildungswerk Volmarstein fanden die jungen Erwachsenen eine Menge schöner Dinge: vom Schmuck bis zur Thermoskanne. Die Aktion fand zum ersten Mal im Berufsbildungswerk der Ev. Stiftung Volmarstein statt. Die Idee hatten Katrin Kästner, Ausbilderin für Marketing im kaufmännischen Bereich, und Seelsorgerin Katrin Gerlach „Mit der Idee ‚tauschen statt wegwerfen‘ möchten wir Bewusstsein schaffen für Nachhaltigkeit und Müllvermeidung“, betont Katrin Kästner.

„Als mir Frau Kästner von ihrer Idee der Tauschbörse berichtet, war ich sofort begeistert und mir fiel die wunderbare Parallele zur Jahreslosung auf: „Prüft alles und behaltet das Gute.“ Daraus haben wir gemeinsam ein Konzept entwickelt“, so Gerlach.

Dem Aufruf, gut erhaltene Sachen, die nicht mehr gebraucht werden, vorbeizubringen, folgten Azubis, Schülerschaft und Mitarbeitende. Die angehenden Kaufleute organisierten dann gemeinsam mit Katrin Kästner die Tauschbörse. „Veranstaltungsmanagement ist Teil des Ausbildungsplans“, betont die Ausbilderin. „Zusätzlich haben wir Infos zum Thema Müll und Second-Hand-Handel zusammengetragen.“ Die konnten die Gäste der Tauschbörse an Infotafeln nachlesen. Alle, die sich etwas genommen haben, hinterließen eine Botschaft an die Menschen, die die Fundstücke gespendet hatten. „Ich nehme mir einen Schal mit, weil er so schön bunt und weich ist“, war da zum Beispiel zu lesen. Und als Dank an die spendende Person: „Mega toller Geschmack. Supi, dass du bei der Aktion mitmachst.“

Foto v.li.: Katrin Kästner (Ausbilderin im Kaufmännischen Bereich), Katrin Gerlach (Seelsorgerin), und die Auszubildenden Chantal Fromm, Fabio Inninger und André Ilk bei der Tauschbörse im Berufsbildungswerk.

Gemeinsam über die Piste

Gemeinsam über die Piste

Skifreizeit des Werner-Richard-Berufskollegs stärkt die Gemeinschaft

16 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Ausbildungsgängen des Werner-Richard-Berufskollegs machten sich vor einer Woche auf den Weg ins Ahrntal, um gemeinsam das Skifahren zu lernen und neue Erfahrungen zu sammeln. „Viele der Teilnehmenden kannten sich vorher nicht, doch schon während der Anreise entstand eine tolle Gemeinschaft“, betont Schulleiter Christof Hoffmann, der selbst mit auf der Piste war.

Unter der Leitung der Lehrkräfte Sabrina Heinloth und Niklas Janßen und in Begleitung von drei weiteren Lehrkräften startete die Gruppe nach der nächtlichen Busfahrt direkt mit der ersten Einheit: Skier ausleihen, Skipässe besorgen und eine erste Stärkung. Täglich wurde intensiv trainiert – in zwei Einheiten pro Tag am Klausberg. Vormittags und nachmittags arbeiteten die Schüler*innen daran, ihre Fähigkeiten auf der Piste zu verbessern.

Fotos: Mega Spaß hatten Schülerschaft und Lehrkräfte des Werner-Richard-Berufskollegs bei der Skifreizeit

Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Ein Anfänger, der anfangs noch unsicher auf den Skiern stand, meisterte am vierten Tag bereits die Abfahrt vom 2.500 Meter hohen Gipfel. Bis auf zwei Teilnehmende konnten alle sicher die Panoramabahn hinunterfahren. Ein besonderer Moment war, als der letzte Schüler mit hohem Unterstützungsbedarf erstmals eigenständig Skifahren konnte. Die Freizeit war nicht nur ein sportliches Erlebnis, sondern auch eine tolle Gelegenheit, Disziplin, Teamgeist und Zusammenhalt zu erleben. „Die Gruppe war total motiviert und respektvoll – ein echtes Highlight für alle Beteiligten“, so der Schulleiter.

Das Werner-Richard-Berufskolleg bietet eine breite Palette schulischer Bildungsgänge von der beruflichen Grundbildung bis zum Erwerb der Fachhochschulreife. Das Berufskolleg ist eine staatlich anerkannte Ersatzschule für junge Erwachsene mit Unterstützungsdarf und gehört zur Ev. Stiftung Volmarstein. Das Kolleg bietet individuelle, den verschiedenen Behinderungen angepasste Förderung. So ermöglicht die Schule verschiedene Abschlüsse und Qualifikationen, die alle uneingeschränkt den staatlichen Regelungen entsprechen.