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Maria – eine wie keine

Maria – eine wie keine

Berufsbildungswerk Volmarstein erstellt Programmheft für Pilgeroratorium durch Westfalen

„Maria- eine wie keine“ – die bewegende Story über die berühmteste Mutter der Weltgeschichte und ihren noch berühmteren Sohn erzählen 50 Jugendliche an acht Spielorten in Westfalen. Damit möglichst viele Menschen dieses besondere Musikerlebnis genießen können, erstellte das Berufsbildungswerk Volmarstein ein Programmheft. Im Rahmen der Ausbildung von jungen Erwachsenen mit Behinderung wurde das Heft gestaltet und gedruckt.

Vom 17. Mai bis zum 02. Juni begibt sich eine Jugendgruppe in Begleitung anderer Wanderbegeisterter in 16 Tagen, knapp 180 km, zu Fuß durch Westfalen. Ihre Mission: ein modernes Oratorium. Eine Performance, die Genregrenzen aufbricht. Theaterszenen, Musik und Filmeinblendungen inszenieren das Werk professionell. Mit Musik von Gregorianik bis Rap verspricht es ein einzigartiges Erlebnis für Mitwirkende und Zuhörende zu werden. „Wenn man das Programmheft durchblättert, kriegt man sofort Lust, dabei zu sein“, sagt Dr. Tabea Esch, Leiterin des Zentrums für Theologie, Diakonie und Ethisch in der Stiftung Volmarstein.

Dr. Manuel Schilling, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg, lädt die Menschen im Kirchenkreis Hagen-Witten ein, eines der Konzerte zu besuchen: „Maria, eine wie keine“ ist ein ziemlich verrücktes Projekt, das braucht es glaube ich in diesen manchmal etwas betrüblichen Zeiten, gerade auch in der Kirche“, betont Schilling.

Durch die Vernetzung mit anderen evangelischen Einrichtungen und Kirchenkreisen konnte sich das Berufsbildungswerk diesen Auftrag sichern. „Ein so spannendes Projekt ist eine totale Bereicherung für die Ausbildung“, betont Geschäftsbereichsleiterin Sabine Riddermann.

Das Berufsbildungswerk der Evangelischen Stiftung Volmarstein bietet jungen Menschen mit einer Körperbehinderung und/oder einer Autismus-Spektrum-Störung auf ihrem Weg ins Berufsleben umfassende Begleitung unter einem Dach. 33 Berufe stehen zur Auswahl. Dazu gehört auch der gesamte Fachbereich Druck- und Medientechnik. Die Verzahnung und Kooperation mit externen Partnern ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal und ebnet den Rehabilitanden den Weg ins Berufsleben.

Die Stationen:

  • Samstag, 18.05.24 Erlöserkirche Lüdenscheid
  • Dienstag, 21.05.24 Liebfrauenkirche Arnsberg
  • Mittwoch, 22.05.24 Wiesenkirche Soest
  • Freitag, 24.05.24 Marienkirche Lippstadt
  • Sonntag, 26.05.24 Marienkirche Wiedenbrück
  • Dienstag, 28.05.24 Bartholomäuskirche Brackwede
  • Mittwoch, 29.05.24 Marien-Stift-Berg Herford
  • Samstag, 01.06.24 Marienkirche Minden

Foto: Ein tolles Design und spannende Inhalte bietet das Programmheft „made in Volmarstein“.

Die Stiftung sorgt für sozialen Zusammenhalt

Die Stiftung sorgt für sozialen Zusammenhalt

Rund 150 Besucherinnen und Besucher kamen zum Jahresempfang der Evangelischen Stiftung Volmarstein. Die Veranstaltung im Rechenzentrum Volmarstein stand nicht nur im Zeichen des 120-jährigen Bestehens des diakonischen Unternehmens. Auch die feierliche Einführung von Pfarrerin Dr. Tabea Esch als Leiterin des Zentrums für Theologie, Diakonie und Ethik sowie die Problematik bei der medizinischen Versorgung von Menschen mit Behinderung waren die Themen.

Der Wetteraner Bürgermeister Frank Hasenberg betonte in seinem Grußwort: „Die Stiftung sorgt für sozialen Zusammenhalt.“ Ihre Wurzeln liegen im Jahre 1904. Damals gründete der Volmarsteiner Dorfpfarrer Franz Arndt das erste sogenannte „Krüppelheim“ in Westfalen. Daraus wurde bis heute ein breit aufgestellter und regional bedeutender diakonischer Dienstleister im Sozial- und Gesundheitswesen. Rund 4400 Mitarbeitende engagieren sich für Menschen mit Behinderung sowie für alte und kranke Menschen.

„Unsere Stiftung zeichnet sich durch eine große Innovationskraft aus“, sagte Stiftungs-Vorstand Markus Bachmann mit Blick auf wichtige strategische Entwicklungen. Er beschrieb den Weg von einer kleinen Einrichtung auf dem Volmarsteiner Berg zu einem regional agierenden Unternehmen, das heute für die Versorgung vieler Menschen große Bedeutung hat.

Verbunden ist damit ein Auf- und Ausbau von Dienstleistungen, die Vernetzung von Angeboten und die Erweiterung von Kompetenzen. Konkret gehört z.B. dazu, dass Menschen mit Behinderung, Kinder oder alte Menschen mittlerweile immer weniger zentral in großen Heimen wohnen. Stattdessen besteht die Anforderung, ihnen kleine Wohnformen mitten in Quartieren vor Ort anzubieten. Und längst ist der Name „Volmarstein“ nicht mehr nur mit besonderer Kompetenz bei Orthopädie und Heilpädagogik verbunden, sondern u.a. auch in den Bereichen Autismus, Kardiologie, Urogynäkologie und bei der Behandlung von Adipositas.

Der Stiftungsrats-Vorsitzende Hans-Peter Rapp-Frick warf einen Blick auf die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens, das zuletzt einen Umsatz von 370 Millionen Euro verzeichnete – ein Plus von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Er würdigte, dass es der Stiftung trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen gelungen sei, nach der Insolvenz des bundesweit aktiven Seniorenheim-Betreibers Convivo drei Einrichtungen in Herdecke zu übernehmen und so die Versorgung der Menschen zu sichern.

Der Jahresempfang war auch deshalb eine besondere Veranstaltung, weil Pfarrerin Dr. Tabea Esch, Leiterin des Zentrums für Theologie, ins Amt eingeführt wurde. Den feierlichen Gottesdienst zelebrierte Superintendent Henning Waskönig. „Ich sage Danke für all das Vertrauen, das mir entgegengebracht wird – und für das herzliche Willkommen“, sagte Tabea Esch am Ende ihrer Predigt. In der hatte sie betont, dass grundsätzlich Menschen mit ihren Schicksalen und auch ihren Begrenztheiten nicht der Ausnahmefall, sondern laut Bibel eher die Regel seien. „Die Menschen, die hier in der Stiftung zu Hause sind, brauchen Unterstützung. Und sie bekommen sie durch die Mitarbeitenden, die auf beeindruckende Weise da sind“, so die Theologin.

Einen weiteren Schwerpunkt bildete das Thema „Medizin für Menschen mit Behinderung“, für das sich die Stiftung in einem Leuchtturm-Projekt engagiert. Sie betreibt im Ev. Krankenhaus Haspe das Medizinische Versorgungszentrum für erwachsene Menschen mit Behinderung (MZEB) zur ambulanten Versorgung sowie die Klinik für „Inklusive Medizin“ für stationäre Fälle. Dort leistet das Team um Chefarzt Dr. Jörg Stockmann einen wichtigen Beitrag dafür, dass Menschen mit Behinderung trotz zahlreicher Barrieren im Gesundheitssystem auf gleichem Niveau medizinisch versorgt werden wie Menschen ohne Behinderung. Dabei stehen – und das ist ein Musterbeispiel für Vernetzung – bei Bedarf sämtliche Fachbereiche des Krankenhauses zur Verfügung. Gemeinsam mit Prof. Dr. Jeanne Nicklas-Faust, Geschäftsführerin der Bundesvereinigung Lebenshilfe, gab Dr. Stockmann eindrucksvolle Einblicke in den Alltag bei der Behandlung von Menschen mit Behinderung. Die ist in der Regel wesentlich zeitaufwändiger und komplizierter, weil sich die kranken Menschen nicht oder kaum verständlich machen können.

Berufswahlmesse in Euskirchen

Berufswahlmesse in Euskirchen

Der „Wohnraum“ in der Alten Tuchfabrik Euskirchen öffnete seine Türen für eine besondere Berufswahlmesse, die sich gezielt an junge Menschen mit Unterstützungsbedarf richtete. Die Veranstaltung bot eine Plattform für Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Organisationen, um sich mit potenziellen Schülern, Teilnehmenden, Lehrern und Eltern auszutauschen und ihnen Perspektiven für die berufliche Zukunft aufzuzeigen.

Ein bemerkenswertes Highlight der Messe war der Stand des Berufsbildungswerks (BBW-Volmarstein) zusammen mit dem Werner-Richard-Berufskolleg (WRBK), der mit vier Auszubildenden aus dem Metallbereich vertreten war. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, zusammen mit Frau Hilzenbecher, Frau Krätzig und Herrn Schumacher das BBW und das WRBK zu präsentieren und ihre Erfahrungen im Berufsfeld und WRBK zu teilen.

Die Teilnahme am Event ermöglichte es, unser BBW und WRBK als attraktive Einrichtungen für junge Menschen mit Unterstützungsbedarf vorzustellen. Der gemeinsame Stand erfreute sich regen Interesses, und es herrschte ein großer Andrang von Besuchern, die sich über die Angebote aus Volmarstein informieren wollten. Die Auszubildenden standen den interessierten Jugendlichen und ihren Eltern Rede und Antwort, teilten ihre eigenen Erfahrungen und gaben Einblicke in den Arbeitsalltag im Metallbereich.

Die positive Atmosphäre am Stand spiegelte sich in den Gesichtern der Besucher wider, die nicht nur informative Gespräche führten, sondern auch viel Spaß hatten, sich personalisierte Werkstücke von den BBW-Teilnehmern anfertigen zu lassen. Die interaktive Präsentation trug dazu bei, das Verständnis für die Potenziale und Chancen der Ausbildung junger Menschen mit Unterstützungsbedarf zu vertiefen.

Insgesamt war die Berufswahlmesse im ‚Wohnraum‘ ein voller Erfolg für das BBW und die teilnehmenden Auszubildenden. Die Veranstaltung schaffte nicht nur eine Brücke zwischen Unternehmen und potenziellen Teilnehmern und Schülern, sondern betonte auch die Vielfalt der Berufsmöglichkeiten und weiteren schulischen Lebenswege für junge Menschen mit Unterstützungsbedarf.

„Vielfalt macht eine offene Gesellschaft aus“

„Vielfalt macht eine offene Gesellschaft aus“

Für eine offene Gesellschaft warb Pfarrerin Dr. Tabea Esch, Leiterin des Zentrums für Theologie, Diakonie und Ethik der Ev. Stiftung Volmarstein, bei der Demonstration „Hand in Hand – für Demokratie und Menschenrechte“ vor dem Stadtsaal in Wetter. Über 300 Teilnehmende kamen zu der Veranstaltung, die Stadt, Lichtburg, Integrationsrat, Bündnis Wetter weltoffen, Frauenheim Wengern und Stiftung gemeinsam organisiert hatten.

In ihrer Rede beschrieb Dr. Tabea Esch die Evangelische Stiftung: Die sei ein Abbild unserer Gesellschaft – vielfältig, plural, bunt. Konkret sei die Stiftung ein Ort, an dem Menschen mit unterschiedlichen Religionen und Kulturen, Menschen mit und ohne Behinderung, Frauen, Männer und trans*Personen zusammenleben und -arbeiten. „Genau das macht eine Gesellschaft aus“, meinte sie, „und genau das fordert sie auch heraus.“

Auf die aktuelle Situation ging sie mithilfe des Bibelzitats „Ein Mensch sieht, was vor Augen ist“ ein. Dabei warnte sie vor einer verengten Sichtweise. „Wenn dieses Sehen dauerhaft getrübt ist und ganz bewusst den Sinn und Zweck hat, zwischen ‚wir hier‘ und ‚ihr dort‘ eine Grenze aufzumachen, dann wird es gefährlich“, so die Stiftungs-Theologin. Und weiter: „Wenn dieses einfältige Sehen dabei helfen soll, Sündenböcke zu suchen und notwendige Debatten in einer demokratischen Gesellschaft an Würde verlieren, dann wird es bedrohlich. Und wenn wieder alte Parolen auf den Straßen erklingen, dann ist es höchste Zeit, Hand in Hand für Menschenrechte und Demokratie einzustehen.“

Für ihren Beitrag erhielt Dr. Tabea Esch ebenso Beifall wie die weiteren Redner an diesem Tag – nämlich Bürgermeister Frank Hasenberg, Lara Ahmetovic und Lilli Meriyem Isemann (Jugendparlament), Seyfullah Köse (Integrationsrat NRW), Helge Heisters (Stadtverband für Leibesübung), dem Wetteraner Bürger Matthias Küstermann sowie Pfarrer Karsten Malz.

Die Rede von Dr. Tabea Esch zum Download als PDF-Dokument.

Kreuzweg im Schuhkarton

Kreuzweg im Schuhkarton

Eine ganz besondere Darstellung der biblischen Ostergeschichte haben Schüler*innen des Werner-Richard-Berufskollegs und Auszubildende des Berufsbildungswerks geschaffen: Gemeinsam mit Seelsorgerin Katrin Gerlach gestalteten sie den Kreuzweg in 12 Schuhkartons. „Von den Püppchen bis zum letzten Pinselstrich haben wir alles selbst gemacht“, berichtetet der Auszubildende Dominik Adam mit Stolz über die Arbeit der jungen Leute.

Bei der Vorbereitung auf die kreative Arbeit beschäftigten die jungen Erwachsenen sich intensiv mit den verschiedenen Themen der dargestellten Ostergeschichte. Durch Rollenspiele oder Gruppenarbeiten diskutiert und reflektierten sie Themen wie Verrat, Solidarität, Nächstenliebe und den Dienst an anderen, Einsamkeit und Angst. „Die Themen sind keinesfalls veraltet,“ betonte Katrin Gerlach.

Die Kartons wurden mit tollen Ideen und Kreativität bis in Detail gestaltet. Dabei entwickelten die jungen Menschen ganz eigene Ideen: Der Verrat von Judas erinnerte eine Gruppe an den „Verrat“ von Manuel Neuer. Der wurde beim Wechsel vom FC Schalke 04 zum FC Bayern München von Fans auch als „Verräter“ beschimpft. Ein Bild mit Fans und einem entsprechenden Transparent bildet die Rückwand des Schuhkartons. Bei der Szene mit den Hohenpriestern fällt der Prunk in der Gestaltung auf. Und wer genau hinschaut: Es gibt – über die Darstellung der biblischen Geschichte hinaus – auch eine Hohepriesterin.

Drei Auszubildende der Hauswirtschaft stellten insgesamt 68 kleine Püppchen aus Pfeifenputzern, Holzkugeln und Stoffen her. Bis ins kleinste Detail gestalteten Micky Valentino, Dominik Adam und Mark Gosdzik die individuellen Figuren. Es gab sogar Schnittmuster. Mal ist z.B. grobe Arbeitskleidung mit einer bunten Schürze zu sehen, mal Helme oder glitzernder Schmuck und besondere Ziernähte. Diversität und Vielfalt sind in allen 12 Kartons zu finden. So gibt es auch eine Kriegerin – mit Blumen im Haar.

Und bei der Szene, als Jesus nach der Auferstehung einigen Jüngern erscheint, hat Micky Valentino diesen als Freddy Mercury dargestellt – übrigens mit der gleichen coolen knallgeben Jacke, die auch Micky Valentino trägt. „Mit verschiedenen Ideen wollten wir den Nerv von jungen Leuten treffen“, sagt der 22-Jährige.

Zunächst war die Ausstellung im Foyer des Berufsbildungswerks zu sehen. Lehrkräfte und Ausbilder*innen besuchten mit den jungen Erwachsenen den besonderen Kreuzweg und thematisierten so die Kar- und Ostertage auf ganz besondere Weise.

Vom 26.03. – 09.04. können alle Interessierten den Kreuzweg im Schuhkarton im Foyer der Klinik Volmarstein besichtigen.

Foto oben v. li.: Dominik Adam, Micky Valentino und Mark Gosdzik (Auszubildende der Hauswirtschaft) bei der Gestaltung eines Schuhkartons.