Ein beeindruckendes Zeichen für den Frieden setzten die Menschen des Berufsbildungswerks Volmarstein (BBW) und des Werner-Richard-Berufskollegs. Die jungen Erwachsenen, die Lehrkräfte, Erzieher und Ausbilder bildeten auf dem Sportplatz eine Menschenkette in Form des bekannten „Anti-AKW-Friedenszeichens“. „Trotz unseres Handicaps geht es uns verdammt gut“, sagt Dylan Böse von der Teilnehmendenvertretung. „Es ist nicht selbstverständlich, dass wir selbstbestimmt und in Frieden leben, etwas zu essen haben und ein Dach über dem Kopf.“ Das sind starke Worte eines engagierten 20-jährigen Rollstuhlfahrers.
Die Teilnehmenden-Vertretung des BBW hatte die Aktion gegen den Krieg in der Ukraine angestoßen. „Wir stehen mit gemischten Gefühlen hier und denken an alle, die in der Ukraine ihr Leben lassen – auf beiden Seiten“, so Marlon Munck, der auch eine Ausbildung im BBW absolviert. Bewegt standen alle zusammen. Nach den Botschaften der Teilnehmenden-Vertretung las Schulleiter Christof Hoffmann einen „Brief an ein unbekanntes Kind auf der Flucht“ vor. Abschließend sprachen Internatsleiterin Bianca Schramm und Geschäftsbereichsleiterin Sabine Riddermann ein Friedensgebet. Fotos
Auch das Berufsbildungswerk setzt ein sichtbares Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Vor dem Hauspteingang des BBW sprühten Teilnehmende die Farben der ukrainischen Flagge auf den Asphalt.
Die Idee hatte Anna Hölscher von der Wohngruppe 3. Mitgemacht haben die Mitarbeiter Devine Mahla (Gr. 3), Lisa Hinzmann (Gr. 5) und die Bewohner*innen Fynn Hänisch, Ramon Monien, Niklas Meier und Franja Noack.
Berufsbildungswerk Volmarstein investiert in modernste Fräsmaschine
Bruchteile von Millimetern können den Unterschied zwischen Maßarbeit und Mangelware machen. In der Metalltechnik sind Präzision, Sorgfalt und Fachwissen gefragt. Mit einer neuen CNC-Fräsmaschine setzt das Berufsbildungswerks (BBW) der Ev. Stiftung Volmarstein modernste Ausbildung der Reha-Teilnehmenden. „Das ist Ausbildung 4.0“, betont Ausbilder Jens Voss. 80.000 Euro investierte das BBW in die moderne Ausstattung. „Für die Vermittlung nach der Ausbildung ist es für unsere Teilnehmenden entscheidend, dass sie modern und marktgerecht ausgebildet werden. Und neueste Maschinen sind da ein wichtiger Baustein“, betont Ausbilder Guido Burtscher.
Die neue Fräsmaschine arbeitet computergestützt und bearbeitet dreidimensionale Konturen mit höchster Genauigkeit. Der Hersteller ist der gleiche, der auch bei der SIHK im Einsatz ist. Die Ausbilder des BBW sind im Prüfungsausschuss der Kammer und hatten dort die Fräsmaschine gründlich unter die Lupe genommen. „Es ist ein deutscher Hersteller mit einer Siemens-Steuerung, die auf dem Markt sehr vertreten ist“, erklärt Jens Voss.
An der neuen Maschine werden im Volmarsteiner BBW Zerspanungsmechaniker und Werkzeugmechaniker ausgebildet. Mit den Dreh-, Fräs- und Schleifmaschinen werden hochpräzise Bauteile aus verschiedensten Metallen produziert. „Noch in diesem Jahr bekommen wir eine zweite neue Fräsmaschine“, betont Guido Burtscher. Zurzeit absolvieren 18 junge Menschen mit Förderbedarf ihre Ausbildung im Fachbereich Metalltechnik.
Foto: Ausbilder und Rehabilitanden der Metalltechnik im Berufsbildungswerk Volmarstein freuen sich auf die Arbeit mit der modernen Fräsmaschine.
Im Berufsbildungswerk Volmarstein ist der Fachbereich Druck- und Medientechnik mit großem Aufwand modernisiert worden, Timo Gninke steht in dem großen Maschinenraum und startet die Weiterverarbeitung der neuen Stitchliner Zusammentragmaschine mit einem Fingertipp auf den Bildschirm. Vollautomatisch startet das Zusammentragen, Falzen und Heften der frisch gedruckten Mitarbeiterzeitschrift „Volmarstein Intern“. Der 22-jährige junge Mann ist Auszubildender in der Druck- und Medientechnik. Und wie alle Auszubildenden in der beruflichen Rehamaßnahme hier im Berufsbildungswerk der Stiftung Volmarstein ist er begeistert von den umfangreichen Modernisierungen.
Der Fachbereich Druck- und Medientechnik wurde in den vergangenen zwei Jahren vielfältig weiterentwickelt. Nicht nur die Räumlichkeiten sind neu strukturiert und generalsaniert. Auch in die technische Ausstattung wurde massiv investiert. „Das ist großartig geworden“, sagt Timo Gninke.
Rund eine Million Euro hat die Stiftung in die Modernisierung, allein in den Fachbereich Druck- und Medientechnik, investiert. „Unsere Ausstattung entspricht nun dem neuesten Stand der Technik, die sich äußerst positiv auf die Vermittlungschancen unserer Teilnehmenden in den ersten Arbeitsmarkt auswirken wird“, berichtet Fachbereichsleiter Dietmar Meinbreckse für die Druck- und Medientechnik. Neben einer neuen Digitaldruckmaschine wurde auch ein Vollautomat zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse angeschafft. Broschüren, Zeitschriften, Plakate oder Flyer können jetzt nicht nur in kürzerer Zeit und höherer Qualität gedruckt werden. Auch die Weiterverarbeitung wie zusammentragen, falzen und heften wird nun digital gesteuert und funktioniert erheblich schneller. „Unser kompletter Maschinenpark ist jetzt auf dem neuesten Stand. Die Qualität der Ausbildung hat dadurch erheblich gewonnen“, betont Jörg Ittermann, der u.a. angehende Medientechnologen Druck ausbildet. Er prophezeit: „Damit steigen für unsere Auszubildenden die Chancen, einen Praktikumsplatz zu bekommen und später eine Festanstellung auf dem freien Arbeitsmarkt zu finden.“
Die neuen Räumlichkeiten in der Mediengestaltung spiegeln das Flair einer modernen Agentur wider. Ausbilder*innen und Teilnehmende der Reha-Maßnahme können verschiedene Kreativräume für die Mediengestaltung print und digital nutzen. Offen und transparent, aber gleichzeitig voneinander abgetrennt, sind vier Arbeitsgruppen entstanden. Es gibt Räume mit Loungemöbeln und Gruppenräume mit flexiblen Möbeln auf Rollen für die gemeinsame Entwicklung von Projekten. In den großen, lichtdurchfluteten Produktionsräumen sind Druckerei, Buchbinderei, Lettershop und ein Hochregallager zu finden. „Das ist wirklich ein Quantensprung für die Ausbildung“, betont Dietmar Meinbreckse, „im modernsten Ambiente bilden wir den kompletten Arbeitsprozess eines vollstufigen grafischen Betriebes ab: von der Idee über die Gestaltung bis zum Druck, der Weiterverarbeitung und dem Versand.“
Ständig wachsende Anforderungen der Digitalisierung und die Weiterführung einer Rundum-Gebäudesanierung verlangen den Verantwortlichen der Stiftung weitreichende Entscheidungen ab – nicht zuletzt über Investitionen in Millionen-Höhe. „Unser Anspruch ist es, gefragter und fachlich bestens aufgestellter Anbieter von Leistungen der beruflichen Rehabilitation für Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderung zu sein“, so Geschäftsbereichsleiterin Sabine Riddermann. Zu der bereits investierten Summe werden in den kommenden Jahren mehrere Millionen Euro hinzukommen. (aN)
Interview mit Timo Gninke. Er ist im 2. Ausbildungsjahr in der Druck- und Medientechnik.
Wie gefällt Ihnen Ihr neuer Arbeitsplatz? Es macht definitiv mehr Spaß, hier zu arbeiten. Die neuen Räume sind echt schön geworden.
Ist es eine große Umstellung für Sie, an den neuen Maschinen zu arbeiten? Es war erst mal eine riesige Umstellung. Aber die neuen Maschinen sind viel einfacher und schneller zu bedienen. Das hatte ich schnell raus. Wir steuern jetzt alles digital und mit Touchscreen. Das macht Spaß.
Wie profitieren Sie persönlich von der Modernisierung? Für mich ist es wichtig, dass ich mit dem neuesten Stand der Technik arbeite. Dadurch habe ich viel größere Chancen, ein gutes Praktikum zu bekommen und nach meiner Ausbildung vielleicht sogar eine Festanstellung.
Zahlen und Fakten – Fachbereich Druck- und Medientechnik
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Auszubildende, Schülerinnen und Schüler,
das Berufsbildungswerk und das Werner – Richard – Berufskolleg läuten die Weihnachtstage und den Jahreswechsel ein.
Auch das Jahr 2021 war wieder nicht einfach, es war doch sehr stark von den Einschränkungen durch die Corona – Pandemie geprägt und das Handeln war von vielen gesetzlichen Anordnungen, die sich immer wieder änderten, bestimmt. Dennoch war es ein schönes Jahr im BBW, viele Auszubildende haben einen sehr guten Abschluss geschafft, viele neue Gesichter sind da und das Schöne ist für uns, wir schauen in offene und neugierige Gesichter, manchmal noch scheu, aber meistens erwartungsvoll und freundlich. Schön, wenn die Neuen gut angekommen sind!
Nun sind wir nicht nur fast am Jahresende, sondern auch auf dem Weg in die fünfte Welle dieser Pandemie, wir hoffen und wünschen, dass Sie und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst von dieser Krankheit verschont bleiben! Schließlich haben wir eine sehr hohe Impfquote und der überwiegende Teil von Ihnen und auch von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist bereits geboostert.
Trotzdem müssen wir weiter aufpassen und vorsichtig sein, damit sich die Infektion nicht doch großflächig in das Geschehen hier einschleicht.
Wir hoffen, dass sie trotz Einschränkungen, die jetzt auch wiederkommen werden, eine schöne Zeit zu Weihnachten und Silvester haben werden.
Wir freuen uns, wenn wir Sie dann zur Rückkehr gesund wieder sehen!
Herzliche Grüße!
Das Team des Berufsbildungswerk Volmarstein und des Werner – Richard – Berufskollegs