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Pioniere in Sachen Autismus

Pioniere in Sachen Autismus

Das Berufsbildungswerk (BBW) der Stiftung leistete schon vor über 15 Jahren Pionierarbeit in der Ausbildung von Menschen mit Autismus-Spektrums-Störungen (ASS). Als erstes Berufsbildungswerk in Deutschland erhielten die Volmarsteiner 2019 das Siegel „Autismusgerechtes BBW“, verliehen vom Bundesverband autismus Deutschland e.V. und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke. Nun erfolgte die erfolgreiche ReZertifizierung.

„Vor über 15 Jahren waren wir eine der ersten Einrichtungen, die Rehabilitanden mit einer ASS zur beruflichen Rehabilitation aufgenommen haben“, so Dr. Andreas Krombholz, Leiter des Psychologischen Dienstes im BBW Volmarstein. Eine ganz neue Herausforderung für das interdisziplinäre Reha-Team – wie sich sehr schnell zeigte. Mit einer hohen Fachlichkeit, Weitblick und Empathie befasste sich das Team mit den besonderen Bedürfnissen der Menschen mit ASS. „Die Qualifizierung der Mitarbeitenden ist bis heute ein wichtiger Baustein unseres Fachkonzeptes“, betont Dr. Krombholz. Aber auch räumliche Veränderungen, wie beispielsweise eine reizarme Umgebung bei der Speisenversorgung oder eine angepasste Arbeitsumgebung setzten die Volmarsteiner schon damals um.

Ein Autismuskompetenzteam begleitet alle Maßnahmen, die das BBW für Menschen mit Autismus umsetzt. Neben Dr. Krombholz (Psychologe) sind Diana Roothaer (Sozialpädagogin) und Bodo Teschke (Sozialarbeiter) die Volmarsteiner Fachreferenten für Autismus. Gemeinsam mit Ausbilderinnen, Lehrerinnen, Erzieher*innen und Fachdiensten haben sie sich einer zeitgemäßen und fachlichen Begleitung der Rehabilitanden verschrieben. Inzwischen sind im BBW rund 200 Teilnehmende mit Autismus in Ausbildung, häufig kommen körperliche Erkrankungen oder Behinderungen hinzu. Die autismusspezifischen Bedarfe werden dabei in allen Prozessen berücksichtigt. „Es ist z.B. für uns selbstverständlich, bei Baumaßnahmen unsere Autismus-Experten bei der Planung einzubeziehen“, betont Geschäftsbereichsleiterin Sabine Riddermann. „Time-Out-Räume oder Akustik-Maßnahmen wurden so umgesetzt.“

Erfolgsgeschichten

Viele Erfolgsgeschichten wurden seitdem geschrieben: Ehemalige Teilnehmende arbeiten z.B. als Technische Produktdesigner in der Industrie, Mediengestalter in Medienagenturen, ein Büro-Kaufmann hat es zum Westdeutschen Basketball-Verband geschafft, ein Absolvent arbeitet als Fachkraft in der Sterilgutaufbereitung der Stiftung Volmarstein, einem eigenständigen Integrationsbetrieb. Dort werden in höchster Präzisionsarbeit OP-Instrumente aufbereitet. Bei Praktika, die zur BBW-Ausbildung gehören und die in externen Betrieben stattfinden, werden Türen geöffnet für eine gute berufliche Laufbahn. Die künftigen Kollegen und Vorgesetzte werden von BBW-Experten geschult, um die Besonderheiten im Umgang mit Menschen mit Autismus kennen zu lernen. „Das sind oft nur Kleinigkeiten“, erklärt Dr. Krombholz. Das kann z.B. ein Kopfhörer sein, der für Stille sorgt, Pausenzeiten oder die klare Kommunikation ohne Bildsprache und Ironie. Denn die verstehen Menschen mit Autismus oftmals nicht. Die häufig hohen speziellen Kompetenzen können die BBW-Teilnehmende dann bestmöglich im Betrieb einbringen. So profitieren beide Seiten.

Für Informationen zum Fachkonzept Autismus ansprechbar: Dr. Andreas Krombholz (Dipl.-Psychologe), Fachkoordinator Psychologischer Dienst, Fachreferent Autismus. Evangelische Stiftung Volmarstein. Berufsbildungswerk. Am Grünewald 10-12. 58300 Wetter, Telefon (02335) 639-7200. krombholza@esv.de, www.volmarstein.info

Endlich wieder feiern – Sommerfest in Volmarstein

Endlich wieder feiern – Sommerfest in Volmarstein

Berufsbildungswerk und Werner-Richard-Berufskolleg bieten ein buntes Programm für ihre Gäste.

Die Gesichter strahlten mit der Sonne um die Wette: Endlich wieder Sommerfest! Großer Andrang herrschte beim Sommerfest des Berufsbildungswerks und des Werner-Richard-Berufskollegs am vergangenen Samstag in Volmarstein. „Unter dem Meer“ so lautet das Motto. Mitarbeitende, Teilnehmende, Schülerinnen und Schüler begeisterten die zahlreichen Besucher auf dem vollen Sportplatz mit einem vielfältigen bunten Angebot.

Aus einem kleinen Pool konnte man Müll fischen, beim Quiz musste man schätzen, wie tief ein Wal tauchen kann und an einem Stand gab es „Salz & Meer“ mit selbstgemachten Gewürzmischungen – übrigens mit Kräutern aus der Gärtnerei. Ein Stück Sandstrand, ein Stöber-Café mit gebrauchten Büchern zum Kilo-Preis, die Candy-Bar, Currywurst und Waffeln sorgten dafür, dass sich alle Gäste richtig wohlfühlten. Musikgruppen, Band und Chor mit Teilnehmenden und Schüler*innen bewegten die Herzen des Publikums. Neben dem Unterhaltungsprogramm konnten auch viele Menschen bei Hausführungen einen Blick in die Ausbildungsbereiche werfen.

„Nach zwei Jahren Coronapause war das Sommerfest ein toller gemeinsamer Auftakt, um noch weiter in ein normales Leben zurückzukehren“, so Sabine Riddermann, Leiterin des Geschäftsbereichs. „Auch viele ehemalige Auszubildende, Kollegen und Kollegen aus der Stiftung und Menschen aus Wetter fanden den Weg nach Volmarstein und setzten damit ein Zeichen wirklicher Verbundenheit. Dafür sagen wir Danke.“

Neue Wegführung am Berufsbildungswerk Volmarstein

Neue Wegführung am Berufsbildungswerk Volmarstein

Die Stadt Wetter hat die Zufahrt zu unserem Berufsbildungswerk (BBW) Volmarstein neu geregelt. Im Zuge der Erschließung des Gewerbeparks „Schwelmer Straße“ wird die Straße „Am Grünewald“, die neben dem BBW verläuft, aus beiden Richtungen zur Sackgasse. Hierdurch soll verhindert werden, dass u. a. der LKW-Verkehr diese Straße als Abkürzung in das Industriegebiet benutzt. Die Stadt hat aus diesem Grund einige Meter vor der Einfahrt zum Besucher-Parkplatz eine Schranke errichtet, die ab Montag, 23. Mai 2022, geschlossen werden soll.

Das bedeutet, dass der Parkplatz neben dem Berufsbildungswerk (Parkplatz 2) sowie der Parkplatz hinter dem BBW (Parkplatz 3) nur noch über die Schwelmer Str. / Vordere Heide zu erreichen ist (siehe Foto). Für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Menschen mit dem Fahrrad ist neben der Schranke ein Durchgang. Auch die Gärtnerei ist am schnellsten über die beiden Kreisel und die Zufahrt Schwelmer Str. / Vordere Heide zu erreichen. Die Zufahrt zum Parkplatz 1 in der Nähe des Haupteingangs ändert sich nicht.

Bitte beachten: Für das Navigationssystem lautet die Adresse für den großen Parkplatz nun nicht mehr „Am Grünewald 10-12“, sondern nur noch „Am Grünewald“.

Ein Zeichen für den Frieden

Ein Zeichen für den Frieden

Auch das Berufsbildungswerk setzt ein sichtbares Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Vor dem Hauspteingang des BBW sprühten Teilnehmende die Farben der ukrainischen Flagge auf den Asphalt.

Die Idee hatte Anna Hölscher von der Wohngruppe 3. Mitgemacht haben die Mitarbeiter Devine Mahla (Gr. 3), Lisa Hinzmann (Gr. 5) und die Bewohner*innen Fynn Hänisch, Ramon Monien, Niklas Meier und Franja Noack.

Dörken würdigt trotz Corona die Preisträger

Dörken würdigt trotz Corona die Preisträger

Ehrung von Schülern des Werner-Richard-Berufskollegs.

„Sie hinterlassen durch Ihr Handeln Spuren im Leben der Menschen“, so Katharina Arnoldi, Seelsorgerin im Berufsbildungswerk in ihrer Würdigung. Seit 26 Jahren ehrt die Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung Schüler des Berufskollegs der Ev. Stiftung Volmarstein für ihr besonders soziales Engagement. Die Preisverleihung gehört zu den Höhepunkten des Schuljahres und ist nicht nur für die Preisträger ein besonderer Moment in ihrem Leben.

„Das ist auch ein ganz wichtiger Termin für uns“, betonte Dr. Jochen Plaßmann, Vorstand der Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung. „Sie können stolz sein, was Sie geleistet haben. Mit dem Preis möchten wir Ihnen unsere Wertschätzung aussprechen, weil Sie mehr als notwendig machen, um zu ihrem Ziel zu gelangen.“ Die fünf geehrten Schüler und Schülerinnen kamen mit stolzen Eltern und Freunden zur feierlichen Preisverleihung in die Sporthalle des Volmarsteiner Berufsbildungswerks. Lehrkräfte oder Ausbilder trugen die Laudationen vor, die neben der schulischen Leistung auch das besondere soziale Engagement der Preisträger hervorhob.

Mit Stolz nahmen Dominik Brune, Delia Böing, Joel Dralus, André Hembeck und Marcel Kreuzer den Preis entgegen. Die in der Laudation geschilderten Lebenswege der fünf jungen Menschen sind beeindruckend. Ob mit Beatmungsgerät und im Rollstuhl oder mit Autismus-Spektrumsstörung: Alle Preisträger haben es geschafft, einen ganz eigenen Weg zu finden, ihre Einschränkungen zu überwinden und hierbei auch noch sehr erfolgreich zu sein. „Trotz vieler Ecken und Kanten, die das Leben einem bietet ist das Leben schön“, sagt Delia Böing mit Überzeugung. „Man sollte jeden Augenblick genießen und nicht nur an sich selbst denken.“ Der jungen Frau nimmt man das ab. Denn trotz vieler Erkrankungen und einer Lungentransplantation engagiert sie sich für andere und sorgt als Klassensprecherin für die Gemeinschaft.

„Wir sind stolz und dankbar, dass wir die Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung seit so vielen Jahren als treue Unterstützer an unserer Seite haben“, so Christof Hoffman. Und an die Preisträger gerichtet sagte der Schulleiter: „Ihr Engagement wird wahrgenommen und von allen hier im Hause hoch geschätzt. Wir alle können von Ihnen lernen. Dafür danken wir Ihnen von Herzen.“