Berufsvorbereitung
Noch unentschlossene körperbehinderte Jugendliche können bis zu 20 Tage eine Arbeitserpobung durchlaufen, eine Eignungsabklärung durch ein Reha-Assessment (max. 10 Tage) erfahren oder an der bis zu 60 Tage dauernden Erprobung nach dem Volmarsteiner modularen Konzept teilnehmen.
Sie erkennen dabei ihr eigenes Leistungsvermögen und erhalten Empfehlungen von Fachkräften der ärztlichen, psychologischen, sozialen und sozialpädagogischen Dienste.
Ihre Ansprechpartnerin für Berufsvorbereitung
Beate Hilzenbecher
Leiterin der Berufsvorbereitung
Tel: 02335 – 639 8042
Kontakt: Beate Hilzenbecher
Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme
Eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (heute: Ausbildungsvorbereitung Teilzeit) trägt dazu bei, das individuelle Leistungsvermögen und Potenzial der Teilnehmenden auszuschöpfen und so eine wertvolle Hilfestellung bei der Berufswahl zu geben. In dieser elf Monate dauernden Maßnahme wird die Ausbildungsfähigkeit und Ausbildungsreife durch sozialpädagogische, werkpraktische und fachtheoretische Übungen vorbereitet. Dabei arbeiten die Teilnehmenden unter realen, an betrieblichen Abläufen orientierten Bedingungen. Das Konzept beinhaltet verschiedene, aufeinander abgestimmte Qualifizierungsebenen:
Eignungsanalyse
Feststellung des Qualifizierungsbedarfes durch Erfassung von schulischen, sozialen sowie individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten
Grundstufe
Herausbildung und Festigung erforderlicher persönlicher Fähigkeiten und Fertigkeiten für die Aufnahme einer Ausbildung bzw. Arbeit
Förderstufe
Individuelle Verbesserung von beruflichen Grundfertigkeiten zur Vorbereitung auf eine Ausbildungs- oder Arbeitsstelle
Übergangsqualifizierung
Erweiterung der beruflichen Handlungskompetenz durch Vermittlung von ausbildungs- oder arbeitsplatzbezogenen Qualifikationen
Notwendige Voraussetzungen sind ein Eingliederungsplan der Bundesagentur für Arbeit mit Gutachten des Arztes der Bundesagentur, Befundunterlagen sowie ein Eignungsgutachten des Fachpsychologen. Zielsetzung ist eine dauerhafte Eingliederung in das Arbeits- und Berufsleben.
Eignungsabklärung
Die Eignungsabklärung ermöglicht den jungen Menschen als diagnostische Maßnahme vor Beginn einer Ausbildung verschiedene Berufe kennenzulernen und testweise zu erproben. Mit einer jedoch Dauer von bis zu drei Monaten können die Teilnehmenden die praktischen und theoretischen Anforderungen sowie die berufstypischen Aufgaben verschiedener Berufsfelder kennenlernen und auch das Werner-Richard-Berufskolleg besuchen.
Ziel dieser Maßnahme ist, durch praktische Erprobungen und diagnostische Begleitung die Vorstellung für einen konkreten Berufswunsch zu entwickeln, der den jeweiligen Neigungen und Fertigkeiten entspricht. Basierend auf der Beurteilung von Schule und Ausbildern wird am Ende ein Vorschlag für eine berufliche Perspektive erarbeitet.
Arbeitserprobung
Oft haben Jugendliche bereits einen konkreten Berufswunsch, wissen jedoch nur wenig über den Beruf und es ist unklar, ob die Anforderungen bewältigt werden können. Um bereits vorab herauszufinden, ob der Traumjob auch wirklich den Vorstellungen und Fähigkeiten entspricht, bieten wir im Rahmen der Berufseignungsdiagnostik die Möglichkeit der Arbeitserprobung an.
Diese vierwöchige Maßnahme findet in einem konkreten Berufsfeld unter realitätsnahen Ausbildungsbedingungen statt. Sie soll durch die Ausführung berufstypischer Aufgaben die Berufswahlentscheidung überprüfen. Die jungen Menschen werden dabei durch unser Reha-Team intensiv betreut und begleitet. Abschließend erfolgt eine Empfehlung, ob eine Ausbildung unmittelbar erfolgen kann oder zum Erreichen der Ausbildungsfähigkeit eine weitere Reha-Maßnahme notwendig ist.
Reha Assessment
Unser maximal zehn Tage andauerndes Reha-Assesment ist eine komprimierte Möglichkeit für Teilnehmer*innen, zusammen mit unserem Reha-Team den persönlichen Reha-Bedarf festzustellen. Ärzte ermitteln die Belastungsfähigkeit, Psychologen erheben das Begabungsprofil und Berufspädagogen bieten Informationen und Empfehlungen aus allen Berufsfeldern. Zunächst werden grundlegende berufliche Fertigkeiten erprobt, der schulische Leistungsstand getestet, die intellektuellen Fähigkeiten gemessen und bei Bedarf auch arbeitsmedizinische Abklärungen eingeleitet. Danach erfolgt die berufspraktische Erprobung in einem Ausbildungsbereich mit der Möglichkeit, Ausbildungsanforderungen kennenzulernen, aber auch eigene Fähigkeiten und mitunter auch Grenzen zu erleben.
Im Ergebnis erstellen alle Beteiligten zur Orientierung für den Teilnehmenden und den Leistungsträger ein fundiertes, eignungsdiagnostisches Gutachten. Hierin sind die konkrete Berufs- und Förderempfehlung, eine differenzierte Ergebnisdarstellung der erprobten Bereiche sowie erfolgsprognostische Aussagen und konkrete Empfehlungen für einen möglichen weiteren, kosteneffizienten Förderweg enthalten. Mit Blick auf die persönlichen und gesundheitlichen Voraussetzungen helfen wir so, die Qualifizierung zu finden, die am besten passt und erfolgversprechend ist.